Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer 1. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr 350.000 Menschen an Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems. Rund 19 Millionen stationäre Aufnahmen gehen auf die verschiedenen Erkrankungen zurück – jedes Jahr, Tendenz steigend.
>> Auch das Klinikum St. Georg in Leipzig beobachtet diesen Trend mit Sorge. An der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin werden alle Formen der Herzerkrankung behandelt. Dazu gehört auch die Herzkranzgefäßverengung. Hierbei verengen Ablagerungen die Herzkranzgefäße, was in der Folge zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels führt. Erste Beschwerden treten vor allem in Belastungssituationen auf. „Bei körperlicher Aktivität steigt der Sauerstoffbedarf der Herzmuskulatur und die Durchblutung wird erhöht. Durch die Verengung ist das Gefäß jedoch nicht mehr in der Lage, das Herz ausreichend zu versorgen. Es kommt zu Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust oder auch einem Engegefühl“, erklärt Professor Dr. Andreas Hartmann, Chefarzt der Klinik. Betroffene, die diese Symptome wiederholt unter Belastung feststellen, sollten unverzüglich ihren Hausarzt aufsuchen. Unbehandelt können diese Verengungen zu einem Verschluss und in letzter Konsequenz zu einem Herzinfarkt führen. Falls erforderlich, kann im Klinikum St. Georg mittels Ballontechnik diese Verengung durch Implantation eines Stents behoben und somit einem Herzinfarkt vorgebeugt werden.
Diese koronare Herzerkrankung ist die gefährlichste Form der Herzerkrankungen. Rund 50.000 Menschen sterben allein in Deutschland jedes Jahr an den Folgen. Erfreulich ist jedoch der Rückgang der Todesfälle in den vergangenen Jahren. An sogenannten Chest Pain Units – zu Deutsch: Brustschmerzeinheiten – werden die Ursachen von Brustschmerzen bei Akutpatienten binnen kürzester Zeit diagnostiziert und versorgt. Auch das Klinikum St. Georg verfügt seit 2012 über eine entsprechende Einrichtung. Die hohe medizinische Qualität, die hier vom gesamten Team geleistet wird, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) regelmäßig bestätigt und zertifiziert. Rund 700 Patienten werden hier jährlich umgehend Rund 50.000 Menschen sterben allein in Deutschland jedes Jahr an den Folgen eines Herzinfarktes. und kompetent medizinisch versorgt, bei knapp 50 Prozent wurde ein Herzinfarkt diagnostiziert und therapiert. Die Kardiologie des Klinikums St. Georg ist damit Teil der angestrebten flächendeckenden Versorgung mit Brustschmerzeinheiten im gesamten Bundesgebiet. Aktuelle Daten belegen, dass die Prognose von Patienten mit Brustschmerz und Herzinfarkt seit Einführung der Brustschmerzeinheiten deutlich verbessert werden konnte.
Die zweithäufigste im Klinikum St. Georg behandelte Erkrankung ist die Herzmuskelschwäche, medizinisch Herzinsuffizienz genannt. Stirbt Muskelgewebe ab und vernarbt, beispielsweise durch einen Herzinfarkt, reicht die verbleibende Muskelkraft des Herzens nicht mehr aus, um die erforderliche Pumpleistung als Motor des Körpers zu generieren. Atemnot, schnelles Ermüden und Wassereinlagerungen – vor allem in den Beinen – weisen auf eine Herzschwäche hin. In den meisten Fällen kann die Herzinsuffizienz medikamentös behandelt werden.
Auch Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigen Herzerkrankungen. Im Normalfall schlägt das Herz in regelmäßigem Rhythmus etwa 60 bis 100 Mal pro Minute. Bei einer Frequenz ober- oder unterhalb dieser Werte oder bei unregelmäßigem Herzschlag sprechen Mediziner von Rhythmusstörungen oder Arrhythmien. Diese sind nicht immer lebensbedrohlich, sollten jedoch in jedem Fall ärztlich überwacht werden. Denn sie können zu einer Verringerung der ausgestoßenen Blutmenge und damit zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Gehirns mit Schwindel, Sehstörungen oder sogar Bewusstseinsverlust führen. „Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Der Herzschrittmacher ist wohl die bekannteste. Falls erforderlich, kann auch ein Defibrillator implantiert werden, dieser überwacht den Herzschlag und gibt bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen elektrische Impulse ab, um die Frequenz wieder zu normalisieren.“
Das Klinikum St. Georg ist übrigens Initiator eines bundesweit einmaligen Netzwerkes: des Telemedizinischen Kardionetzwerkes Westsachsen. Dieses überwacht über Home-Monitoring-fähige Geräte wie Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Biomonitore insgesamt 1.689 herzkranke Patienten. Sobald die Werte außerhalb des Normbereiches liegen, wird das eigens dafür eingerichtete Monitoring Center alarmiert und der betroffene Patient wird zur Untersuchung einbestellt. Die Vorteile: die Patientenversorgung ist sicherer, die routinemäßigen Kontrolltermine können reduziert und Folgeerkrankungen schneller erkannt werden.