Impfungen schützen Kinder

September 11, 2015
Off

Empfohlene Impfungen richten sich gegen Infektionskrankheiten, die in der Regel schlecht behandelbar sind.

Windpocken, Masern oder Keuchhusten – viele Kinderkrankheiten sind keineswegs harmlos, denn sie können schwere Komplikationen nach sich ziehen. Um Kinder vor langfristigen Gesundheitsschäden zu schützen, sollten Eltern ihren Nachwuchs impfen lassen.

Fotolia_88763223_Subscription_Monthly_XLDie Impfung gehört zu den bedeutendsten Errungenschaften der Medizin. Sie bereitet das Immunsystem darauf vor, Krankheitserreger abzuwehren. „Infektionskrankheiten werden durch Viren und Bakterien ausgelöst“, erklärt Prof. Dr. Michael Borte, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Georg. „Impfstoffe enthalten abgetötete oder abgeschwächte Erreger oder Bestandteile davon, die aber ungefährlich sind. Verabreicht werden diese per Spritze, als Schluckimpfung oder als Nasenspray.“

Das Immunsystem erkennt die körperfremden Eindringlinge und bildet Abwehrstoffe. Kommt der Organismus zu einem späteren Zeitpunkt mit den echten Viren oder Bakterien in Kontakt, bekämpfen die sogenannten Antikörper diese sofort. Dadurch wird die Erkrankungswahrscheinlichkeit deutlich gesenkt.

Bei welchen Krankheiten ist eine Impfung erforderlich? Die Ständige Impfkommission bewertet Nutzen sowie Risiken und gibt eine Empfehlung heraus. Demnach sollen Babys in den ersten vier Lebensmonaten gegen Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenzae b (Hib), Hepatitis B, Pneumokokken und Rotaviren geimpft werden. Zur Immunisierung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sowie gegen Meningokokken wird nach dem ersten Geburtstag geraten. In Sachsen ist die Impfung gegen Meningokokken der Serotypen B und C bereits im ersten Lebensjahr empfohlen.

Auch wenn es in Deutschland keine Impfpflicht gibt, rät Professor Borte zur Impfung: „Die Risiken, die sich aus der Erkrankung ergeben, sind unverhältnismäßig  höher als die Risiken der Impfung.“ Eltern sollten auch keine Angst vor den Nebenwirkungen haben. „Reaktionen wie Fieber oder leichter Durchfall sind völlig normal und zeigen, dass das Immunsystem aktiv wird. Nach ein bis zwei Tagen klingen sie wieder ab“, ergänzt Professor.

Die Impfung ist nicht allein für den Einzelnen sinnvoll. Nur wenn möglichst viele geimpft sind, können gefährliche Krankheiten ausgerottet werden, wie es zum Beispiel bei Pocken gelungen ist. Steigt jedoch die Impfmüdigkeit, können sich die Infektionskrankheiten schnell wieder ausbreiten.

Wer Fragen rund um das Thema Impfen bei Kindern hat, kann sich in der Pädiatrischen Sprechstunde in der Poliklinik St. Georg beraten lassen. Um telefonische Anmeldung unter 0341 909-3660 wird gebeten.

About the Author