Rheumatische Erkrankungen werden oft mit älteren Menschen in Verbindung gebracht. Dass dieses Krankheitsbild auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann, ist weniger bekannt. In Deutschland leiden rund 20.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an dieser Erkrankung, Säuglinge eingeschlossen.
Ob ein Kleinkind an Rheuma erkrankt ist, lässt sich vor allem daran erkennen, dass es sich nicht ausreichend bewegt. Kinder, die bereits laufen können, verweigern es und wollen nur noch getragen werden. Die sogenannte Morgensteifigkeit ist das Leitsymptom. Neben Funktionseinschränkungen des Bewegungsapparates treten auch Gelenkschwellungen oder -rötungen auf. Rheuma im Kindesalter unterscheidet sich auch von dem bei Erwachsenen. Es kommen spezielle Erkrankungen vor, die es im Erwachsenenalter nicht gibt. Die Komplikationsrate ist deutlich höher. Eine ursächliche Behandlung von Gelenkrheuma bei Kindern und Jugendlichen gibt es bisher leider nicht. Die Therapie orientiert sich an der Form bzw. Schwere der Erkrankung. Prof. Dr. Michael Borte, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und zertifizierter Kinderrheumatologe, erklärt: „Die Entzündung im Körper sollte möglichst rasch zurückgedrängt werden, um zu verhindern, dass dauerhaft Gelenkschäden bleiben.“ Für die Behandlung steht am Klinikum St. Georg ein interdisziplinäres Team aus Kinderrheumatologen, Physio- und Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Psychologen, Pädagogen, Kollegen der Komplementären Medizin sowie Kinderchirurgen und Kinderorthopäden zur Verfügung.
Idealerweise erfolgt die Behandlung ambulant mit gezielten medikamentösen, krankengymnastischen, physikalische und ergotherapeutischen Maßnahmen. Aber es kommt auch immer wieder vor, dass chronisch oder akut erkrankte Kinder und Jugendliche stationär behandelt werden müssen. Nicht selten ist ein Kuraufenthalt erforderlich. In diesem Fall bietet das Klinikum St. Georg eine umfassende stationäre Wiederherstellungsbehandlung, die alle Therapieformen eines Reha-Aufenthaltes beinhaltet. Im Unterschied zu üblichen Kuraufenthalten verbringen Patienten im Rahmen der Komplexbehandlung das Wochenende zu Hause bei Familie und Freunden. Montags bis freitags sind sie auf Station und erfahren alle notwendigen Untersuchungen und Behandlungen. „Die Komplextherapie mit klinikeigenem Warmwasser-Bewegungs- und Therapiebad bieten nur wenige Krankenhäuser an. Die Behandlung im Klinikum St. Georg erfährt viel Zuspruch, es kommen Patienten aus ganz Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nord-Bayern zu uns“, erklärt Prof. Dr. Borte. Setzt die Therapie frühzeitig ein, können nicht selten ausgezeichnete Ergebnisse erreicht werden.