Wie das Team der Medizintechnik den Klinikalltag sichert

Enrico Stöhr, Leiter der Abteilung Medizintechnik

© Klinikum St. Georg

Im Hintergrund, aber unverzichtbar

Ob im OP, auf der Intensivstation, in der Radiologie oder bei einer einfachen Blutdruckmessung – Medizintechnik begleitet jeden Schritt der Behandlung im Krankenhaus. Dass dabei alles reibungslos funktioniert, ist auch dem Team rund um Enrico Stöhr zu verdanken. Seit inzwischen 25 Jahren arbeitet er im Bereich Medizintechnik am Klinikum St. Georg und kennt die technischen Abläufe und Herausforderungen wie kaum ein anderer.

Mehr als nur Reparaturen

Ein Mann im grünen Kasack mit Mundschutz und Haube repariert eine Operationsleuchte.

© Klinikum St. Georg

Fällt im Klinikum ein medizinisches Gerät aus, ist die Abteilung Medizintechnik sofort zur Stelle. Unter der Leitung von Enrico Stöhr sorgt ein Team von 14 engagierten Fachkräften dafür, dass mehr als 12.000 Medizingeräte am Hauptstandort und an den Außenstellen des Klinikums zuverlässig funktionieren. Das Aufgabenspektrum der Medizintechnik ist breit gefächert – von der regelmäßigen Wartung und Reparatur, etwa von Narkosegeräten oder Infusionspumpen, bis hin zur Koordination komplexer Beschaffungsprozesse. Jedes einzelne Gerät ist dabei in einer gesetzlich vorgeschriebenen Art und Weise inventarisiert. „Unser System funktioniert dabei wie eine Patientenakte für Medizingeräte“, beschreibt Stöhr diese Art der Dokumentation. „Gerätebezogen existiert ein digitaler Lebenslauf, in dem sämtliche Wartungen, Reparaturen sowie Prüftermine und -ergebnisse festgehalten sind.“ Ein besonderer Fokus liegt in der heutigen Zeit auf der digitalen Vernetzung der Medizingeräte mit der IT-Infrastruktur des Klinikums. „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat in den letzten Jahren enorm an Fahrt aufgenommen“, so Stöhr. „Immer mehr Geräte senden ihre Daten über unterschiedlichste Schnittstellen direkt in die elektronische Patientenakte. Das bringt viele Vorteile, aber auch zusätzlichen technischen Aufwand für uns.“

Eine Frau repariert ein medizinisches Gerät mit einem Schraubenschlüssel.

© Klinikum St. Georg

Ein Mann im grünen Kasack und mit Mundschutz und Haube rückt ein großes medizinisches Gerät zurecht.

© Klinikum St. Georg

Der Patient im Mittelpunkt

Trotz der Vielzahl an Aufgaben und Herausforderungen ist der Patient stets der zentrale Punkt, auf den das gesamte Team ausgerichtet ist. „Jedes Gerät, das wir warten oder reparieren, dient letztlich dazu, die bestmögliche Versorgung für die Patienten zu gewährleisten“, betont Stöhr. Besonders bei Geräten, die direkt an der Behandlung von Patienten beteiligt sind – wie etwa Beatmungssysteme oder Infusionspumpen – ist es entscheidend, dass alles einwandfrei funktioniert. Ein Ausfall könnte schwerwiegende Folgen für den Patienten haben. Daher ist es für das Team nicht nur wichtig, schnell zu reagieren, sondern auch proaktiv zu arbeiten, um Ausfälle zu verhindern und die Sicherheit in der Patientenversorgung zu maximieren.

Ein Blick hinter die Kulissen des Klinikalltags

Ein typischer Arbeitstag beginnt mit der Sichtung der Störungsmeldungen, die über ein digitales System oder per Telefon eingehen. „Im Durchschnitt bearbeiten wir etwa siebzig Meldungen pro Tag, etwa zehn davon erreichen uns täglich über das IT-basierte Meldeportal, Tendenz steigend“, erklärt Stöhr. Das Spektrum reicht dabei von einfachen Tätigkeiten, wie dem Austausch einer Glühlampe im Mikroskop, bis hin zur Lösung komplexer technischer Probleme bei lebenswichtigen Geräten wie Beatmungssystemen. Die Mitarbeitenden der Medizintechnik sind jeweils auf bestimmte Gerätegruppen spezialisiert und arbeiten eng mit den klinischen Abteilungen und einer Vielzahl weiterer Fachbereiche zusammen. „Aufgrund ihrer Spezialisierung können die Kollegen oft schon am Telefon schnell und unkompliziert weiterhelfen. Sie kennen sich mit den entsprechenden Gerätegruppen unwahrscheinlich gut aus und bringen ihr Wissen auch bei der Beschaffung neuer Geräte mit ein“, betont Stöhr. Neben der Wartung und der Beschaffung von Geräten ist das Team auch für kleinere bauliche und strukturelle Veränderungen in den Klinikräumen verantwortlich. Wenn zum Beispiel neue Geräte wie Computertomographen oder große Instrumenten-, Reinigungs- und Desinfektionsgeräte installiert werden, müssen oft auch bauliche Veränderungen vorgenommen werden. In solchen Fällen sorgt das Team dafür, dass alles reibungslos abläuft und alle nötigen Schritte koordiniert werden.

Effiziente Technik für eine sichere Patientenversorgung

Mit über 1.000 Infusionspumpen, mehr als 300 Überwachungsmonitoren oder beispielsweise 60 Ultraschallgeräten verfügt das Klinikum St. Georg über eine Vielzahl medizinischer Geräte. Für die besonders wichtigen Geräte gibt es ein durchdachtes Backup-Konzept: Sollte ein Gerät ausfallen und der Fehler nicht sofort behoben werden können, stehen genügend Ersatzgeräte zur Verfügung. Auch wenn dies mit einigem Aufwand verbunden ist, bleibt die Versorgung der Patienten jederzeit gesichert. Mit seinem Fachwissen und Engagement gewährleistet das Team um Enrico Stöhr, dass der Klinikalltag reibungslos funktioniert – sodass sich das medizinische Fachpersonal ganz auf die Behandlung ihrer Patienten konzentrieren kann, im Vertrauen darauf, dass die Technik im Hintergrund immer zuverlässig arbeitet. ■

 

Ein Mann im grünen Kasack mit Mundschutz und Haube repariert ein medizinisches Gerät.

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