Dass die Fruchtbarkeit bei Frauen im Alter abnimmt und am Ende der Wechseljahre die Menopause eintritt, ist ein natürlicher Vorgang. Doch welche Abläufe sind im Körper dafür verantwortlich und mit welchen Beschwerden haben betroffene Frauen zu rechnen? Ansprechpartner für genau diese Fragen ist Prof. Dr. Uwe Köhler, Chefarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum St. Georg.
Im Alter eines jeden Menschen nehmen zahlreiche Körperfunktionen ab. Speziell bei Frauen verringert sich die Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen und die damit in Verbindung stehende Fähigkeit, schwanger zu werden. Die monatlichen Regelblutungen treten immer unregelmäßiger auf, bis sie letztlich ganz wegbleiben. „Als Menopause bezeichnet man ja per Definition die letzte Regelblutung im Leben einer Frau. Dies kann jedoch erst festgelegt werden, wenn etwa zwölf Monate nach der letzten Regelblutung ohne weitere Menstruationszyklen vergangen sind“, erklärt Prof. Köhler. Davon betroffen sind im mitteleuropäischen Raum meist Frauen im Alter ab Ende 40 bis Mitte 50. Grund für eine immer unregelmäßiger eintretende Menstruation ist die altersbedingt nachlassende Funktionalität der Eierstöcke. Die in ihnen zur Geburt angelegten Follikel, welche für die Produktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen zuständig sind, nehmen in ihrer Funktion und Anzahl ab. Neben dem Verlust der Libido sind Stimmungsschwankungen und Hitzewellen typische Folgen dieses hormonellen Umstellungsprozesses. Auch das Gefühl der Antriebs- und Lustlosigkeit kann eine Folgeerscheinung mangelnder Östrogene sein.
Um die Symptome der Menopause zu minimieren und Beschwerden bestmöglich zu bewältigen, empfiehlt der Mediziner, körperlich aktiv zu bleiben und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Sollten jedoch körperliche oder psychische Beeinträchtigungen auftreten, die die Lebensqualität verändern oder gar verringern, ist auch eine medikamentöse Behandlung möglich. Im Rahmen dessen kann mit einer sorgfältigen Risiko-Nutzen- Abwägung eine individuelle Hormonabgabe organisiert werden. „In solchen Fällen wenden sich Betroffene am besten vertrauensvoll an ihren Gynäkologen oder ihre Gynäkologin und bitten um Rat. Die Experten können am besten beurteilen, welche Form der Behandlung im Einzelfall zum gewünschten Erfolg führt“, erklärt Professor Köhler.