Mit einer Krebserkrankung müssen sich Menschen manchmal in einer radikal veränderten persönlichen Wirklichkeit zurechtfinden. Beziehungen innerhalb der Familien, Partnerschaften und Freundschaften können sich verändern. Die ambulante Tumorberatungsstelle, die Psychoonkologie, der Sozialdienst und die Seelsorge am St. Georg unterstützen Patienten in dieser schwierigen Zeit. Sie bieten einerseits psychoonkologische und seelsorgerische Beratung an und informieren andererseits über Hilfen zu sozialen Fragestellungen während und nach dem Krankenhausaufenthalt.
Tumorberatungsstelle | Psychoonkologie: Psychosoziale Hilfen nach dem Erhalt einer Krebsdiagnose
Oft bringt eine Krebserkrankung eine starke Verunsicherung mit sich. Vieles, was bisher eindeutig schien, wird durch die Erkrankung in Frage gestellt. So können Sorgen und Ängste zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. In solchen Situationen kann das Gespräch mit Psychoonkologen in der Tumorberatungsstelle hilfreich sein. Betroffene Familien mit minderjährigen Kindern sind häufig einer enormen Belastung ausgesetzt. Eltern müssen sich nicht nur um die eigenen Belange kümmern. Vielmehr brauchen auch die Kinder Eltern, die ausreichend Kraft haben, die veränderte Situation zu tragen und die Kinder altersentsprechend einzubeziehen. In der Familiensprechstunde können Eltern mit den Fachkräften z.B. darüber sprechen, was Kinder in dieser besonderen Situation benötigen. Die Angebote der Tumorberatungsstelle richten sich aber nicht nur an Patienten sondern auch explizit an Angehörige. In einer Sprechstunde für Paare können Partner miteinander über die Veränderungen und Herausforderungen der Erkrankung reden. Auch die veränderte finanzielle Situation, die körperlichen Beeinträchtigungen, Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber, können Sorgen entstehen lassen. Dann kann die Beantragung von sozialen Hilfestellungen, z. B. einer Schwerbehinderung, eines Pflegegrades, einer Haushaltshilfe oder einer finanziellen Unterstützung für Betroffene nützlich sein.
Angebote der Tumorberatungsstelle
- soziale und psychologische Beratung
- Paarberatung
- Gesprächsgruppe für Angehörige krebskranker Menschen
- Onko-Yoga und Achtsamkeit
- Familiensprechstunde für krebsbetroffene Eltern
- Onko-Chat | Beratungsangebot für Jugendliche mit krebsbetroffenen Eltern
- Trauerbegleitung
Sozialdienst: Beratung schafft Sicherheit
Der Sozialdienst berät Patienten und deren Angehörige während ihres stationären Aufenthaltes im Klinikum St. Georg zu sozialrechtlichen Fragen, sowie bei Problemen rund um die Krankenhausbehandlung. Damit sichert er gemeinsam mit den ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Disziplinen die Versorgung im Krankenhaus. Dazu gehört auch die Vermittlung ambulanter Dienste, Unterstützung bei den Anträgen für Hilfsmittel, auf Pflegeleistungen und -grade der Schwerbehinderung, Beratung über ihren Leistungsanspruch nach dem Sozialgesetzbuch und vieles mehr. Die psychosoziale Beratung berücksichtigt dabei die Wünsche der Patienten und wahrt ihr Selbstbestimmungsrecht. Es ist nicht ein- Seelsorge heißt in erster Linie Zuhören, miteinander sprechen und die Patienten mit ihren Sorgen und Ängsten ernst nehmen. Im Klinikum St. Georg kümmern sich der evangelische Pfarrer Sebastian Rebner und der katholische Theologe Michael Brugger um die seelische Betreuung der Patienten. Sie sind auch als vertrauliche Gesprächspartner für die Mitarbeiter ansprechbar. „In der Regel informieren uns Mitarbeiter, wenn ein Patient oder ein Angehöriger mit uns reden möchte“, erklärt Pfarrer Rebner und ergänzt: „Dann besuchen wir ihn auf Station oder laden in den Raum der Stille ein.“ Pfarrer Rebner bietet an den verschiedenen Standorten auch regelmäßig Gottesdienste an. Im Gottesdienst, im Gebet oder in Ritualen wie der Krankenkommunion oder auch einem Sterbesegen können gläufach, sich vor jemand Fremden zu öffnen und über die Aspekte des persönlichen Lebens zu sprechen. Nach einer onkologischen Diagnose ist ja alles neu – was passiert mit meiner Arbeit, was ist mit meiner Familie, meinem Hauskredit, was ist, wenn ich die Treppen nicht mehr hochkomme – viele verschiedene Fragen bewegen die Patienten. Doch der Sozialdienst gewährleistet die Schweigepflicht und achtet darauf, dass die Privatsphäre und Lebenssituation immer gewahrt bleiben. „Unsere Arbeit ist getan, wenn der Patient entlassen wird. Im besten Falle haben wir die Person dann so gestärkt, dass sie sich auch außerhalb des Klinikums St. Georg selbst helfen kann“, sagt Liane Richter-Rosenthal abschließend.
Seelsorge: Am Anfang war das Wort – Seelsorge ist Kommunikation
Seelsorge heißt in erster Linie Zuhören, miteinander sprechen und die Patienten mit ihren Sorgen und Ängsten ernst nehmen. Im Klinikum St. Georg kümmern sich der evangelische Pfarrer Sebastian Rebner und der katholische Theologe Michael Brugger um die seelische Betreuung der Patienten. Sie sind auch als vertrauliche Gesprächspartner für die Mitarbeiter ansprechbar. „In der Regel informieren uns Mitarbeiter, wenn ein Patient oder ein Angehöriger mit uns reden möchte“, erklärt Pfarrer Rebner und ergänzt: „Dann besuchen wir ihn auf Station oder laden in den Raum der Stille ein.“ Pfarrer Rebner bietet an den verschiedenen Standorten auch regelmäßig Gottesdienste an. Im Gottesdienst, im Gebet oder in Ritualen wie der Krankenkommunion oder auch einem Sterbesegen können gläubige Christen Kraft und Trost finden. Außerdem sind die beiden Seelsorger Mitglieder im Ethik-Komitee. „Hierbei begleiten wir das medizinische Personal bei besonders belastenden Gesprächen, beispielsweise wenn eine Behandlung abgebrochen werden muss oder ein Patient verstorben ist“, so Brugger.
Gesunde Ernährung: Für Krebspatienten überlebenswichtig
Essen und Trinken ist für viele Patienten mit einer Krebserkrankung ein wichtiges Thema. Nach Operationen oder während einer Chemo- und/ oder Strahlentherapie kann es zu krankheits- und therapiebedingten Beschwerden, wie Appetitlosigkeit, Geschmacksstörungen, Übelkeit und Schluckbeschwerden sowie zu einem ungewollten Gewichtsverlust kommen. Dies sollten Patienten nicht einfach hinnehmen – ihre Ernährung ist ein wichtiger Teil der Krebstherapie. „Unser Team von Ernährungsmedizinern, Ernährungswissenschaftlern und Diätassistenten steht allen Patienten zu Fragen rund um die Ernährung zur Verfügung. „Wichtig ist für Sie, sich rechtzeitig von unserem Ernährungsteam informieren und beraten zu lassen. Wir können Sie unterstützen, die Ernährung individuell an Ihre Bedürfnisse anzupassen“, so Dr. Anja Müller. In der Klinik wird der persönliche Ernährungszustand und der individuelle Nährstoffbedarf ermittelt. Gegebenenfalls wird eine Ernährungsberatung durchgeführt oder eine Therapie mit einer künstlichen Ernährung eingeleitet. Neben der Unterstützung während des stationären Aufenthaltes ist auch eine ambulante Weiterbehandlung und Nachsorge durch einen Kooperationspartner, z.B. „Eugastro- Ernährungstherapie“ möglich.
Prähabilitation: Fit werden vor der Operation
Die richtige Ernährung, aber auch eine gute körperliche Fitness, helfen den Patienten schon vor der Operation, den Körper auf die anstehenden Anstrengungen vorzubereiten. Vor allem Patienten mit Magen- oder Speiseröhrenkrebs haben meist Probleme beim Essen. Mangelernährung ist die Folge, und damit ein geschwächter Körper. Neben einer ausgewogenen Ernährung helfen auch Kraft- und Ausdauerübungen, um einerseits Muskeln aufzubauen und andererseits die Sauerstoffaufnahmefähigkeit zu erhöhen. Das schafft dringend benötigte Abwehrkräfte, die der Körper braucht, um gut für Krebsoperationen und -therapien gewappnet zu sein. „Wir wissen, dass die Patienten durch die Prähabilitation in einem besseren Zustand zur Operation kommen“, bestätigt Prof. Weimann, Leiter der Abteilung für Klinische Ernährung, und ergänzt bedauernd: „Probleme wie Ernährung und Bewegung fallen im Alltag oft hinten runter.“ Um dem entgegenzuwirken, wird deshalb im St. Georg auf einen ganzheitlichen Ansatz gesetzt. Dabei hat das gesamte Team die perioperative Betreuung des Patienten, das heißt die allumfassende Versorgung vor, während und nach der Operation, immer im Blick.