Allergien bei Kindern

November 01, 2021
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Welche Allergien gibt es? Warum treten sie auf? Und welche neuartigen Methoden helfen bei der Behandlung? Ein kleiner Überblick.

Allergien – das sind diese unliebsamen körperlichen Überreaktionen auf eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen, Hausstaub oder Nahrungsmittel. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) leiden etwa 24 Prozent der Menschen unter einer Allergie und schlagen sich mit Heuschnupfen, quälendem Juckreiz, täglicher Medikamenteneinnahme oder Ähnlichem herum.

Allergien bei Kindern

© Serhiy Kobyakov | shutterstock.com

Dabei sind die Ursachen von Allergien bis heute nicht final geklärt. Sicher ist: Die Kinder von Eltern mit Allergien haben ein erhöhtes Risiko, selbst Reaktionen zu zeigen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass das Immunsystem von Kindern, die früh in die Kinderkrippe oder den Kindergarten gehen, besser gegen allergisch bedingte Erkrankungen gerüstet ist. Auch Muttermilch hat einen präventiven Effekt. Das passive Inhalieren von Tabakrauch hingegen erhöht die Wahrscheinlichkeit, an einer Allergie zu erkranken. Das Spektrum von Allergien reicht von allergischer Rhinitis (Heuschnupfen), Asthma oder Neurodermitis bis hin zu Medikamenten-, Insekten- oder Nahrungsmittelallergien. Die schwerste Form einer allergischen Reaktion, der anaphylaktische Schock, kann lebensbedrohlich sein. Nahrungsmittelallergien treten bei etwa vier Prozent aller Kinder in Deutschland auf. Milch, Hühnerei und Soja zählen dabei zu den häufigsten Auslösern bei Babys und Kleinkindern. Je älter die Kinder werden, desto häufiger treten Allergien gegen Erdnüsse und Fisch auf. Übrigens: Auch Neurodermitis, die häufigste chronische Hauterkrankung, wird mit Nahrungsmittelallergien in Verbindung gebracht. Sie betrifft etwa jedes sechste bis zwölfte Kind in Deutschland. Symptome bei Nahrungsmittelallergien sind Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Hautreaktionen und Blut im Stuhl. Asthma oder Heuschnupfen gehen dagegen mit Atemproblemen, Husten oder chronischem Schnupfen einher. Diese Reaktionen sind vor allem auf die bei Kindern noch engen und empfindlichen Bronchien zurückzuführen, die schneller als bei Erwachsenen zuschwellen. Der laut Robert-Koch-Institut steigenden Zahl von Allergikern stehen zum Glück immer modernere Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten gegenüber. Mithilfe der molekularen Allergiediagnostik lässt sich zum Beispiel frühzeitig die Schwere einer Allergie bestimmen. Die SCIT (subkutane spezifische Immuntherapie) und SLIT (sublinguale spezifische Immuntherapie) haben sich in den letzten Jahren zunehmend etabliert. Bei der SCIT werden Präparate mit Depotwirkung eingesetzt, bei denen die Allergene nach der Injektion verzögert freigesetzt werden. Dadurch sind weniger Injektionen nötig – und das wiederum erhöht die Verträglichkeit und bewahrt die Kinder und Jugendlichen vor unnötigen Pieksen.

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