Atemlos in der Nacht – Was tun bei Pseudokrupp?

Februar 01, 2020
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Pseudokrupp – oder auch das Krupp-Syndrom – ist eine meist virusbedingte Erkrankung der Atemwege und äußert sich durch plötzliche, starke Hustenanfälle, die vor allem nachts auftreten.

Es ist mitten in der Nacht. Auf einmal kommt ein heftiges Husten aus dem Zimmer des Kindes. Es hat außerdem Schwierigkeiten beim Einatmen und spricht heiser. Aufgrund der rasselnden Atemgeräusche und aus Angst vor Luftnot leidet das Kind dazu an Herzklopfen und Unruhe. Manche Kinder beginnen panisch zu schreien. Keine einfache Situation für Eltern und ihre Kleinen. Das sind klassische Anzeichen für die Atemwegserkrankung Pseudokrupp, die oftmals von Virusinfektionen wie Grippe oder Masern ausgelöst wird. Der Kehlkopf entzündet sich, die Schleimhäute schwellen an und verengen die Luftwege. „Schon ein harmloser grippaler Infekt oder auch allergische Reaktionen können zu Pseudokrupp führen“, weiß Dr. Ulrike Diez, Ambulanzoberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums St. Georg. Insbesondere Kinder zwischen 18 Monaten und fünf Jahren haben in der klassischen Erkältungs- und Grippezeit im Herbst und Winter damit zu kämpfen. Besonders typisch beim Pseudokrupp ist vor allem der plötzliche Beginn des bellenden Hustens, der manchmal mit mäßig hohem Fieber einhergeht.

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Ist ein Kind von einem Pseudokrupp- Anfall betroffen, sollten Eltern Ruhe bewahren und versuchen, es zu beruhigen. Das geht am besten, indem man das Kind hochnimmt oder hinsetzt. „Frische Luft und kühle Getränke tun dem Kind ebenfalls gut“, empfiehlt die Oberärztin. Nach dem Anfall sollten Eltern zeitnah einen Arzt konsultieren, um durch eine eindeutige Diagnose andere schwere Erkrankungen im Kehlkopfbereich, wie z.B. eine bakterielle Entzündung des Kehldeckels oder Diphtherie ausschließen zu können. Im Klinikum St. Georg wird das Kind umfassend untersucht. Günstig ist es, den Impfausweis mitzubringen, da gegen einige der genannten Erkrankungen geimpft werden kann. An die Untersuchung schließt sich meistens eine Inhalationsbehandlung mit einem elektrischen Vernebler an. Dabei inhaliert das Kind eine Adrenalinlösung, die die Schleimhäute rasch zum Abschwellen bringt. Manchmal wird zusätzlich ein Kortison-Präparat verabreicht, damit die Symptome nicht nach kurzer Zeit wiederkehren. In schwereren Fällen wird das Kind stationär aufgenommen und über Nacht in der Klinik beobachtet. Zur Sicherheit werden für weitere Anfälle Glukokortikoid- Zäpfchen verschrieben, die dem Kind direkt verabreicht werden. Auch die Eltern selbst können vorbeugende Maßnahmen treffen. Die Luftfeuchtigkeit sollte besonders im Schlafzimmer nicht zu niedrig sein. Rauchende Eltern sollten besser vor die Tür gehen. „Das hilft den Kindern am meisten!“, betont Dr. Diez. Droht akute Erstickungsgefahr, sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden: „Das kommt aber nur ganz selten vor. In der Regel verläuft ein Pseudokrupp-Anfall ohne schwere Komplikationen.“

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