„Die Seelsorge schaut auf den einzelnen Menschen mit seinen Ängsten, Stärken und Hoffnungen.“
Ein Krankenhausaufenthalt kann oft eine besondere Herausforderung sein. Sorgen, Ängste und neue Fragen tun sich auf. In dieser Situation ist es gut, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Der katholische Pater Nikolaus Natke und der evangelische Pfarrer Sebastian Rebner begleiten täglich als Seelsorger im Klinikum St. Georg Patienten, Angehörige und Mitarbeitende.
Die Woche beginnt mit vielen neuen Patienten“, erzählt Pfarrer Rebner. „Wir Krankenhausseelsorger werden informiert, welcher Konfession sie zugehören oder wer darüber hinaus seinen Namen mitteilen möchte. Bei der monatlich stattfindenden Willkommensveranstaltung begrüßen wir neue Mitarbeiter des Krankenhauses, stellen uns und unsere Arbeit vor und machen deutlich, dass wir für alle Mitarbeitende und Patienten da sind – woran auch immer sie glauben.“
Das Wort zum Nachmittag
Egal in welcher Situation, ob nun Beistand anlässlich einer anstehenden Operation oder eines Trauerfalls erbeten wird oder ob ein Mensch einfach Redebedarf hat, Pfarrer Sebastian Rebner und Pater Nikolaus Natke werden zumeist von den Mitarbeitenden zu Besuchen auf die Station gerufen. Vieles passiert also auf Abruf. Andere Dinge besitzen eine hilfreiche Regelmäßigkeit. Das Ethikkomitee zum Beispiel. „Dieses unterstützt Ärzte, Schwestern, Pfleger, Angehörige sowie Patienten in besonders herausfordernden Situationen“, erklärt Pfarrer Rebner. „Die spezielle Situation der Krankenhausseelsorge, die nicht gegen, aber jenseits des Therapieprozesses arbeitet, wird dabei nutzbar gemacht. In regelmäßigen Abständen trifft sich auch das Kriseninterventionsteam unseres Krankenhauses, die Seelsorge sucht hier ebenso Kontakt und Austausch. Nachmittags finden weniger Visiten und therapeutische Maßnahmen auf den Stationen statt. In dieser Atmosphäre fällt es kranken Menschen leichter, sich zu öffnen und über ihre Befürchtungen und Ängste zu sprechen. Der Nachmittag bietet auch die Möglichkeit, Angehörigen oder nahestehenden Personen der Patienten zu begegnen. Denn als Seelsorger schauen wir auf den Menschen mit all seinen Lebensbezügen“, berichtet Pater Nikolaus Natke.
Zwischen Zukunft und Vergänglichkeit
Aber nicht nur die Personen aus dem aktuellen Krankenhausgeschehen gilt es im Blick zu behalten, sondern auch das zukünftige Pflegepersonal. So findet regelmäßig eine Einführung mit den neuen Auszubildenden der Berufsschule statt. „Hier tauschen wir uns über besondere Situationen in der Pflege aus und besprechen konkrete Fälle“, berichtet Pfarrer Rebner. „Ich informiere über die Krankenhausseelsorge, über Kirche und Religionen. Mir ist dabei wichtig, dass die Auszubildenden nicht nur diese reinen Informationen erhalten. Mehr noch versuche ich, dass die Auszubildenden selber seelsorgerliches Handeln und Reden am Krankenbett reflektieren und einüben können.“ Die Vergänglichkeit des Lebens ist Teil der Arbeit der Seelsorger. So vollziehen diese bei Bedarf ein Abschiedsritual mit den Angehörigen eines verstorbenen Patienten.
Gottesdienst und Raum der Stille
„Wer christlich sozialisiert wurde, findet in den Sakramenten Trost und Stärkung. Daher sind der Empfang der Kommunion, die Krankensalbung, die Beichte sowie das Gebet wichtige Möglichkeiten, Menschen seelsorgerisch zu begleiten“, erzählt Pater Nikolaus. Aber nicht nur Gespräche und haltgebende Rituale gehören zum Tätigkeitsfeld des Seelsorgers. Regelmäßig finden in den Räumen der Stille Gottesdienste statt. In Wermsdorf zu besonderen Anlässen, im Robert-Koch-Klinikum in Grünau am Donnerstag, in der Klinik für Forensische Psychiatrie am Freitag und im Klinikum St. Georg, Standort Eutritzsch im Haus 15 am Wochenende. Der Raum der Stille ist überdies für Mitarbeitende und Patienten geöffnet.
Die Seelsorge im Klinikum St. Georg
Wenn Sie den Wunsch haben, sich der Krankenhausseelsorge anzuvertrauen, können Sie sich jederzeit an unser Pflegepersonal oder die behandelnden Ärzte wenden. Die Krankenhausseelsorger, die sich gegenseitig vertreten, sind über die Telefonnummern
- 0341 909-2070 (Herr Natke) und
- 0341 909-2092 (Herr Rebner)
erreichbar. Sollten Sie uns eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen, vergessen Sie bitte nicht, Ihren Namen und die Station zu nennen, auf der wir Sie erreichen können.