Der erste Bauabschnitt des neuen Perinatalzentrums Level 1 ist seit Juni 2020 fertiggestellt. Ein Meilenstein in der Versorgung von Neugeborenen und ihren Eltern am Klinikum St. Georg.
Von der Befruchtung einer Eizelle bis zur Geburt dauert es beim Menschen bekanntlich neun Monate. Die Geburt des neuen Eltern-Kind-Zentrums des Klinikums St. Georg dauerte ein wenig länger. Mehrere Jahre ging das Klinikum mit den Bauplanungen und Vorbereitungen für den Umbau schwanger, bis endlich im Juni 2019 der erste Bau abschnitt eingeleitet wurde. Zwölf Monate später war es dann so weit: Vier neue Kreißsäle und eine hoch moderne Neonatologie erblickten das Licht der St. Georg-Welt. Jetzt steht Patienten ein beeindruckendes Perinatalzentrum Level 1 zur Verfügung. ,,Level 1″ bedeutet dabei, dass das Klinikum Müttern und ihren Neugeborenen die höchstmögliche Versorgungsstufe anbieten kann. Ein gutes Gefühl, in solch einer auf regenden Zeit in den bestmöglichen Händen zu sein.
Bauarbeiter neben Hebamme
So wichtig das neue Perinatalzentrum ist, so anstrengend war der Umbau für das Personal des Klinikums St. Georg. Schließlich mussten die Maßnahmen im laufenden Betrieb stattfinden – und das in einem Umfeld, das mit Kreißsaal und dem Bereich für Frühehen äußerst sensibel ist. ,,Ich bin stolz, dass unsere Mitarbeiterinnen dieses Projekt so gut gestemmt haben“, freut sich Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums. ,,Ihr Engagement war entscheidend dafür, dass wir heute auf den Stationen des Perinatalzentrums Level 1 eine hochklassige Versorgung während der Geburt und in der Neonatologie leisten können.“
Kreißsäle mit Panoramablick
Gleich vier neue, geräumige Kreißsäle mit warmen, beruhigenden Farben weist das Eltern-Kind-Zentrum nun auf. Sie bieten einen hochmodernen Sectio-Saal, viel Platz für Ärzte und Pflege, Duschen und wes, eine Entbindungswanne, ein Romarad, ein zusätzliches Entspannungsbad, einen Aufenthaltsraum für wartende Familienangehörige und einen Panorama blick ins Grüne.
Vorbereitet auf die Kleinsten der Kleinen
Manchmal klappt es mit dem Geburts-Timing allerdings nicht ganz so wie gewünscht, sodass Kinder früher als geplant zur Welt kommen. Immerhin ist das bei jeder zehnten Geburt der Fall. Das Klinikum St. Georg ist nun mit seiner modernen Neonatologie noch besser auf die Versorgung der Frühstarter ins Leben vorbereitet als je zuvor. „Auf unserer Neonatologie stellen wir für die Frühgeborenen die Bedingungen im Mutterleib nach, bis die Unreife der Organsysteme überwunden ist“, erläutert Oberärztin Dr. Silke Hennig, die die Neonatologie leitet. „Dabei pflegen wir die Frühgeborenen im Inkubator oder im Wärmebett und schließen sie an Überwachungsgeräte an.“ Insgesamt elf neonatologische Plätze stehen dem Klinikum St. Georg nun zur Verfügung, um Früh- und Neugeborene mit Fehlbildungen, chronischen oder chirurgischen Erkrankungen zu behandeln. „Rund 400 Frühgeborene versorgt unser Team hier pro Jahr – wir haben also immens viel Erfahrung, um die Kleinsten der Kleinen gut in der ersten Lebensphase zu begleiten.“
Qualifizierte Stillberatung nutzen
Aber auch die Mütter erhalten im Klinikum im Wochenbett selbstverständlich eine Rundum-Versorgung. Gerade für erstmalige Mütter sind die neuen Stillsituationen manchmal nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Deshalb befinden sich im EKZ-Team Hebammen mit der Zusatzqualifikation IBCLC/Still- und Laktationsberaterin. An sie können sich die Mütter jederzeit für eine eingehende Stillberatung wenden. Während ihres Aufenthalts können sie bei Bedarf auch auf Geräte wie eine moderne Doppelmilchpumpe zur schnellen Milchbildung zurückgreifen oder die Beratung und Begleitung rund um das bindungsfördernde Füttern in Anspruch nehmen. Das Perinatalzentrum Level 1 bekommt übrigens bald Geschwisterchen. Denn schon bald wird die Kinderintensivstation umgebaut, bevor dann bis Sommer 2021 auch eine neue gynäkologische Bettenstation und eine Präpartal-Ambulanz fertiggestellt sein wird. Dann ist die große Familie rund um die Versorgung von Mutter und Kind vorerst komplett.