Gut geschützt durch den Urlaub 

„Ob nach Italien oder Thailand, folgende Grundimpfungen sind ein Muss: Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis.“

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wen das Reisefieber packt, der träumt davon, den Alltag zu vergessen, abzuschalten und sich um nichts sorgen zu müssen. Damit das auch während der wohlverdienten Auszeit so bleibt, sollten sich Urlauber gerade bei Fernreisen an exotische Orte bereits im Vorfeld ausführlich über Krankheiten im Reiseland und mögliche wichtige Impfungen informieren – ein Besuch im Zentrum für Reise- und Tropenmedizin ist dabei unumgänglich.

Auch wenn sich die meisten dank Reiseführer und Internet gut informiert und vorbereitet fühlen, ersetzen diese Tipps keineswegs den Besuch in einem Tropenzentrum vor der anstehenden Reise in die Ferne. Die Experten für Reise- und Tropenmedizin klären nicht nur über mögliche Krankheiten in dem jeweiligen Urlaubsziel auf, sondern beantworten auch alle noch offenen Fragen rund um die Reise. Vor allem bei bereits vorhandenen Grunderkrankungen ist eine reisemedizinische Betreuung unerlässlich. „Nahezu alle Städte verfügen über entsprechende Tropenzentren. Hier werden Reisende oder Erkrankte in allen Fragen der Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Infektionskrankheiten beraten beziehungsweise behandelt. Außerdem können Urlauber auf ihre Tropentauglichkeit untersucht werden“, erklärt Professor Dr. Bernhard Ruf, Chefarzt des Zentrums für Reise- und Tropenmedizin am Klinikum St. Georg, und fügt hinzu: „Gerade mit zunehmendem Alter steigt das Infektionsrisiko. Zudem stellen extreme Klimabedingungen und ungewohnte Nahrungsmittel ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.“

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen Impfpass einige Zeit vor Reisebeginn genauestens überprüfen. „Der richtige Impfschutz ist natürlich immer von der Reisedauer und dem Reiseziel abhängig. Aber ob nach Italien oder Thailand, folgende Grundimpfungen sind ein Muss: Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis. Bei Fernreisen sind zudem Impfungen gegen Hepatitis A und B sowie gegen Typhus, Gelbfieber und Meningokokken sinnvoll beziehungsweise Pflicht. Denn in einigen Regionen Afrikas und Lateinamerikas werden diese hochansteckenden Krankheiten über Insekten übertragen. Die Impfung wird bei Reisen in solche Risikogebiete dringend empfohlen, zumal einige dieser Länder auch die Impfung bei Einreise verlangen“, betont der Experte. „Da die Impfungen eine gewisse Vorlaufzeit brauchen, bis sie vollständig schützen, sollte der Besuch in einem Tropenzentrum gut in die allgemeine Urlaubsvorbereitung eingeplant werden“, erläutert Professor Dr. Ruf.

In der integrierten Impfambulanz des Reise- und Tropenmedizinzentrums im Klinikum St. Georg wird der individuelle Impfschutz eines jeden geprüft und gegebenenfalls aufgefrischt. Hier können alle derzeit verfügbaren Impfungen gegen einheimische und tropische Infektionen durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt in den meisten Fällen die Krankenkasse.
Als wesentlicher Bestandteil des Reisegepäcks empfiehlt sich in jedem Fall eine gut ausgestattete Reiseapotheke. Besonders Familien mit Kleinkindern und Senioren sollten für die häufigsten Urlaubserkrankungen gewappnet sein: Unverzichtbar sind Medikamente gegen Durchfall, Fieber und Schmerzen. Zudem dürfen auch Salben bei Sonnenbrand, Insektenstichen und Prellungen sowie Tabletten gegen Magenbeschwerden und Augen- beziehungsweise Ohrentropfen nicht fehlen. Je abgelegener das Urlaubsziel ist, desto umfangreicher sollte die Reiseapotheke sein. Für alle, die unter bestimmten Erkrankungen leiden und dauerhaft Medikamente einnehmen, empfiehlt sich die Mitnahme eines persönlichen Notfallausweises – am besten auch in englischer Sprache. So kann im Ernstfall schnell und richtig gehandelt werden.