Innovation in der Uroonkologie

Dezember 12, 2024
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„Jede Krebserkrankung muss individuell betrachtet werden.“

Logo ProtatakrebszentrumSowohl die Diagnoseverfahren als auch die Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Uroonkologie haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Prof. Dr. med. Amir Hamza, Chefarzt der Urologie und Andrologie am Klinikum St. Georg, erklärt die neuen Ansätze und gibt einen kurzen Einblick in die Arbeit des Prostatakrebszentrums.

Prof. Amir Hamza

© Klinikum St. Georg

In der Uroonkologie werden urologische Krebserkrankungen der Harnblase, Prostata, Nieren, Hoden und des Penis behandelt. Die häufigste Krebserkrankung in diesem Bereich ist der Prostatakrebs. Laut dem Robert Koch-Institut bekommen circa 63.000 Männer, meistens über 50 Jahre alt, jährlich diese Diagnose. Doch auch wenn das für viele erst einmal schockierend ist, beruhigt Prof. Dr. Hamza: „Die Behandlungs- und Operationsmethoden im Bereich der Uroonkologie haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.“ Dabei richtet sich die Art der Behandlung danach, in welchem Stadium der Erkrankung sich der Patient befindet und ob der Krebs lokal begrenzt ist oder schon Metastasen gebildet hat.

Prostatakarzinom: Was ist das und wie kann es früh genug erkannt werden?

Das Prostatakarzinom ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Meistens wird dieses Anwachsen erst erkannt, wenn die Patienten schon Probleme beim Urinieren haben. Das liegt daran, dass das Karzinom am Anfang häufig am äußeren Rand der Drüse entsteht. Die sicherste Methode, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen und vollständig heilen zu können, ist die Vorsorgeuntersuchung beim niedergelassenen Urologen. Ab dem 45. Lebensjahr können Männer diese Tastuntersuchung einmal jährlich als Kassenleistung in Anspruch nehmen.

Operation durch das Schlüsselloch

„In den letzten Jahren haben sich vor allem die laparoskopischen Operationsverfahren weiterentwickelt. Mittlerweile werden diese schon mit Hilfe von Robotersystemen durchgeführt“, erklärt Prof. Hamza. Die Laparoskopie wird auch Schlüssellochchirurgie genannt. Sie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem sämtliche Operationsinstrumente und die Echtzeit-Videooptik (Endoskop) durch kleine Schnittlöcher in den Operationsbereich eingebracht werden. „Dabei verletzen wir kaum das Gewebe. So ist der Blutverlust während der Operation gering und der Patient kann viel schneller genesen.“

Resektion eines Blasenkarzinoms

© Klinikum St. Georg

 

Gezielte Kombination verschiedener Therapien

Fortschritte gibt es auch im Bereich der medikamentösen Tumortherapie. „Bei Nierenzellkarzinomen beispielsweise kombinieren wir mehrere Immuntherapien oder Immuntherapien mit sogenannten Tyrosinkinase- Inhibitor-Therapien“, sagt Prof. Hamza und ergänzt: „Vereinfacht gesagt sorgen die Tyrosinkinase-Hemmer dafür, dass Krebszellen sich nicht mehr teilen und keine neuen Blutgefäße mehr bilden können.“ Zur Behandlung von Prostatakrebs ist im Moment eine kombinierte Anti- Androgene Therapie und zusätzlich eine Dreifach-Kombination auf dem Vormarsch. Dabei wird bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakrebs zusätzlich zur Hormontherapie (ADT) die Testosteronproduktion mithilfe des Medikaments Darolutamid blockiert und eine Docetaxel-Chemotherapie durchgeführt.

 

Prostatakrebszentrum

„Weil Prostatakrebs bei Männern so häufig vorkommt, ist es sinnvoll, ein eigenes Zentrum für diese Erkrankung am Klinikum zu haben“, betont Prof. Dr. med. Hamza, der neben seiner Rolle als Chefarzt der Urologie und Andrologie auch das Prostatakrebszentrum leitet. Die Vorteile eines solchen Zentrums sind vor allem die hohen Qualitätsstandards und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Tumorboard. „Außerdem arbeiten wir eng mit den Kollegen aus den niedergelassenen Praxen zusammen. Mit ihnen entwickeln wir in fachübergreifenden Online-Konferenzen einen Therapieplan auch für deren Patienten“, fügt Prof. Dr. med. Amir Hamza hinzu.

Team der Uroonkologie

© Klinikum St. Georg

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