Kugelstoßer David Storl – Interview

Februar 01, 2020
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© Sandro Lindner

Wie bist du zum Kugelstoßen gekommen?

Ich bin 2004 als Mehrkämpfer ans Sportgymnasium nach Chemnitz gewechselt und habe dort 2 Jahre in einer wunderbaren Trainingsgruppe Mehrkampf gemacht. Anfang 2006 bin ich dann in den Jugendbereich aufgestiegen und bin auch zu dem nächsten Trainer gewechselt, der damals für den neuen Altersbereich zuständig war. Leider ist dieser Trainer nach nicht einmal einem halben Jahr plötzlich verstorben. Da es nicht so schnell einen Ersatz für unseren Trainer gab, war es von heute auf morgen an der Zeit, sich umzuorientieren. So bin ich im Februar 2006 zu meinem langjährigen Kugelstoßtrainer Sven Lang gewechselt.

Was fasziniert dich am Kugelstoßen?

Das Faszinierende für mich ist es, auf dem kurzen Weg von 2,13 m all seine Energie mit der bestmöglichen Technik auf den Punkt in die Kugel zu entladen. Dieses Gefühl, wenn die Kugel dann die Hand verlässt, ist ein unbeschreibliches Gefühl und man merkt sofort, dass man alles richtig gemacht hat. Dazu kommt, dass das Training sehr vielseitig ist und die Athleten im Kugelstoßen einfach dufte Typen sind.

Du bist viel unterwegs. Lassen es die Wettkämpfe zu, Orte außerhalb des Stadions zu erkunden?

In den ersten Jahren meiner Laufbahn bin ich tatsächlich immer nur zu den Wettkämpfen geflogen und habe meinen Sport gemacht und anschließend bin ich abgereist. Nachdem ich meine Frau kennengelernt hab, merke ich nun langsam ein Umdenken und ein größeres Interesse daran, Städte und Orte zu erkunden. Ich erinnere mich gern daran, wie Marie das erste Mal mit mir zusammen nach Brüssel geflogen ist und wir gemeinsam die Stadt unsicher gemacht haben. In Zukunft möchte ich das Privileg, an solch tolle Orte zu reisen, besser nutzen.

Vermisst du dabei manchmal deine Heimat?

Ich sage mal so, meine Heimat ist da, wo meine Familie ist. Und ja, dann vermisse ich es sehr, zu Hause zu sein. Das ist natürlich durch meine Kinder nochmal verstärkt worden. Ich bin einfach gern zu Hause.

Hast du in Leipzig einen Lieblingsort zum Trainieren?

Ich trainiere sehr gern auf dem Wurfplatz der Nordanlage. Im Schatten der Red Bull Arena ist es immer eine tolle Atmosphäre und es ist immer wieder beeindruckend, auf ein so großes Gebäude beim Training zu blicken. Dazu die Lage in Flussnähe ist einfach toll und man kann dort die heißen Sommertage echt genießen beim Sport!

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