Neues aus der Abteilung Thoraxchirurgie – Entwicklungen im Thoraxchirurgischen Kompetenzzentrum

Mai 01, 2024
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© Klinikum St. Georg

Es ist viel Bewegung in der thoraxchirurgischen Abteilung des Klinikums St. Georg. Dafür gibt es mehr als einen Grund. Zum einen ist da die noch druckfrische Zertifizierung zum „Thoraxchirurgischen Kompetenzzentrum“, zum anderen die neue Aufgabe der Abteilung als chirurgischer Partner des Lungenkrebszentrums in der „Leipziger Allianz gegen Lungenkrebs“. Dazu kommt: Erst kürzlich wurde ein neuer kommissarischer Chefarzt ernannt.

Seit dem 1. Januar dieses Jahres hat die Abteilung für Thoraxchirurgie einen neuen Chefarzt. Dr. Axel Skuballa übergab den Posten zum Jahreswechsel an seinen langjährigen Kollegen und Oberarzt Dr. Peter Ettrich. „Ich bedanke mich in erster Linie für das mir damit entgegengebrachte Vertrauen. Im Moment mache ich mich noch mit meinen neuen administrativen Aufgaben vertraut und organisiere die Umstrukturierung, die solch ein Wechsel mit sich bringt.“ Dr. Ettrich arbeitet schon seit Beginn seiner Karriere Ende der 90er Jahre in der Thoraxchirurgie. Noch als Assistenzarzt war er Teil des Teams, das unter der Leitung von Dr. Skuballa und Dr. Achatzy, die zu dieser Zeit in Deutschland noch sehr selten praktizierte, minimal-invasive videoassistierte Lungenlappenentfernung bei Lungenkrebs durchgeführt hat. „Die Einführung dieser neuen Verfahren und Operationsmethoden haben mich als jungen Arzt sehr begeistert und geprägt. Sie waren meine Motivation, selbst neue onkologisch-chirurgische Kombinationsbehandlungen in der Abteilung einzuführen“, erinnert sich Dr. Ettrich. Er war es auch, der zusammen mit dem Anästhesisten Dr. Gerlach die sogenannte non-intubated Video-Thorakoskopie am St. Georg etabliert hat: ein Verfahren, bei dem Patienten ohne Beatmungsschlauch an der Lunge operiert werden können.

Neue Entwicklungen in der Thoraxchirurgie

Die Erforschung von Lungenerkrankungen geht stetig voran. Ein neues und vielversprechendes Verfahren, das am Klinikum St. Georg kurz vor der Einführung steht, ist das Lungenscreening mittels Low-Dose-CT für Risikopatienten. Dabei wird die computertomographische Untersuchung mit einer niedrigeren Dosis durchgeführt als im Standardverfahren. Zu den Risikopatienten gehören Personen zwischen 50 und 75 Jahren, die über einen bestimmten Zeitraum ihres Lebens eine bestimmte Menge Zigaretten geraucht haben. „Dank der Low-Dose-Computertomographie können wir schnell und effektiv einen großen Personenkreis auf Anzeichen von Lungenkrebs untersuchen. Aufgrund der geringen Symptomatik der Krankheit ist es entscheidend, Risikogruppen systematisch zu überwachen, um eventuelle Erkrankungen bereits in frühen Stadien erkennen zu können“, unterstreicht Dr. Ettrich die Bedeutung des Verfahrens. Passend zur verbesserten Diagnostik, mit der kleinere Tumorherde an der Lunge entdeckt werden können, werden die minimal- invasiven lungenresezierenden Methoden in der Abteilung verfeinert, um die Patienten schonender und ohne wesentliche Einschränkungen in der Atemfunktion operieren zu können. Neue Operationsmethoden und -techniken einzuführen, ist Routine im Haus. Meistens hospitieren die Ärzte dafür in Kliniken, in denen die Methoden schon angewendet werden. Bei sehr komplexen Verfahren lädt die Klinik die erfahreneren Kollegen anderer Häuser für die ersten Anwendungen auch ins Klinikum St. Georg ein.

Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie

Seit November 2023 darf sich die Abteilung „Thoraxchirurgisches Kompetenzzentrum“ nennen. Die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie zertifiziert mit dem Siegel die hervorragende medizinisch-wissenschaftliche Kompetenz in der Behandlung der Patienten. „Damit sind wir das einzige Kompetenzzentrum in der Region Leipzig und eines von dreien in Sachsen“, erklärt Dr. Ettrich und ergänzt: „Das verpflichtet uns neben der Behandlung der aktuellen Patienten aber auch, unsere Arbeit ständig an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen.“

Partner in der „Leipziger Allianz gegen Lungenkrebs“

Ebenfalls Ende des letzten Jahres ist die Abteilung als chirurgischer Partner des Lungenkrebszentrums „Leipziger Allianz gegen Lungenkrebs“ erneut zertifiziert worden. Erstmals gelang dies 2016. Auch das Lungenkrebszentrum ist eines von drei zertifizierten Zentren in Sachsen und das Einzige in der Region Leipzig. „Die Deutsche Krebsgesellschaft bescheinigt uns damit eine hohe OP-Routine und -Kompetenz im Bereich der Tumorchirurgie mit einem stetig wachsenden Anteil minimal-invasiver Eingriffe.“ Gemeinsam mit allen Fachkollegen aus dem Klinikum St. Georg, dem St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig und dem Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig, die in die Behandlung des Lungenkrebs eingebunden sind, besprechen die Fachärzte der Thoraxchirurgie des St. Georg jeden einzelnen tumorverdächtigen Fall sowie die neuesten diagnostischen und therapeutischen Methoden. In sogenannten Tumorkonferenzen sorgen sie so für die optimale Behandlung der Patienten und bleiben immer auf dem neuesten Stand der Forschung.

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