Krankenhaushygiene gegen multiresistente Erreger
Es liegt in der Natur der Sache, dass unter anderem bakterielle Erreger in Krankenhäusern vermehrt auftreten. Um Infektionen der Patienten mit ohnehin geschwächtem Immunsystem zu vermeiden, kommt der Hygiene in Kliniken ein besonders hoher Stellenwert zu. Dabei geht es um weit mehr als nur die Reinigung der Zimmer.
Ziel und Aufgabe der Krankenhaushygiene ist die Prävention, Erkennung und Bekämpfung von potenziellen Gefahren, die sich für Patienten im Krankenhaus, aber auch für deren Besucher und für das Personal ergeben. Doch Hygiene ist dabei längst nicht nur auf die stationäre Arbeit des medizinischen Personals begrenzt. Sie beginnt bereits bei der baulichen Gestaltung einer Klinik und reicht bis hin zur Abfallentsorgung.
Im medizinischen Bereich gelten bei jedem Patienten sogenannte Standard-Hygiene-Maßnahmen. „Dazu gehören beispielsweise die Händedesinfektion, die sterile Zubereitung von Infusionslösungen oder Operationsbestecken, das hygienische Arbeiten bei pflegerischen und ärztlichen Handlungen, wie zum Beispiel das saubere Verbinden von Wunden, aber auch der richtige Umgang mit Lebensmitteln“, erklärt Oberärztin Dr. Gerit Görisch, die seit 1991 die Abteilung Krankenhaushygiene am Klinikum St. Georg leitet. Der regelmäßigen Händedesinfektion kommt als wohl wichtigster Maßnahme zur Vermeidung einer Übertragung von Infektionserregern eine besondere Rolle zu. Deswegen werden nicht nur das Personal, sondern auch Patienten und Besucher dazu aufgerufen, sich gründlich und regelmäßig die Hände zu desinfizieren. Zudem sind Schmuck, Nagellack oder künstliche Fingernägel für alle Mitarbeiter im medizinischen Bereich untersagt. Zusätzlich zur Standard Hygiene gelten bereichsspezifische Regelungen innerhalb des Klinikums, wie zum Beispiel für Intensivstationen, die Frühgeborenenstation oder OP-Säle.
Um die Einhaltung und Umsetzung der durch die Hygienekommission beschlossenen Maßnahmen zu etablieren und zu kontrollieren, werden neben den Hygienefachkräften an dem Leipziger Klinikum 26 zusätzlich qualifizierte hygienebeauftragte Ärzte sowie pro Klinik eine hygienebeauftragte Schwester eingesetzt. Als Weiterträger hygienerelevanter Themen und Neuerungen sind sie auf den Stationen und in den Funktionsbereichen eine wertvolle Unterstützung. Zudem führt die Abteilung Krankenhaushygiene Begehungen und Stichproben in den einzelnen Kliniken und Bereichen durch.
Neben der praktischen Umsetzung der Hygienevorschriften ist vor allem auch das Identifizieren von Risikoherden unerlässlich. „Eine große Gefahr für Patienten stellen multiresistente Erreger dar, die sich unter den gegebenen Umständen schnell verbreiten. Um dies zu verhindern, analysieren wir täglich die vom Labor ausgewerteten mikrobiologischen Befunde. Treten Auffälligkeiten oder Häufungen in den Befunden auf, ergreifen wir umgehende Maßnahmen, um die Erreger und die Ansteckungsgefahr einzudämmen“, erklärt die Expertin. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass die Patienten isoliert und die Angehörigen entsprechend unterrichtet werden. Auch im Verdachtsfall, zum Beispiel bei Durchfall, werden die Patienten vorsorglich abgeschottet, um die Ausbreitung möglicher Keime sofort zu verhindern.
Dieses präventive und schnelle Handeln zeigt Wirkung: in den letzten drei Jahren wurden am Klinikum St. Georg größere Ausbrüche mit multiresistenten Erregern verhindert. Parallel zu allen bisher genannten Maßnahmen spielt natürlich auch die Reinigung und Desinfektion von Zimmern nach der Entlassung eines Patienten eine große Rolle. Obwohl es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, nutzt das St. Georg ausschließlich Desinfektionsmittel, die gleichzeitig gegen Viren wirken. Zudem verfügt das Klinikum über ausgebildete Desinfektoren und eine hauseigene Dampfdesinfektionsanlage für Matratzen. Zu guter Letzt tragen auch die Patienten und Besucher einen wichtigen Teil zur Krankenhaushygiene bei. „Wir haben an jedem Eingangsbereich, auf den Stationen und in den sanitären Räumlichkeiten Desinfektionsmittelspender mit einer Anleitung zum richtigen Desinfizieren der Hände aufgestellt. Wir haben an jedem Eingangsbereich, auf den Stationen und in den sanitären Räumlichkeiten Desinfektionsmittelspender mit einer Anleitung zum richtigen Desinfizieren der Hände aufgestellt.
Für Risikobereiche wie beispielsweise die Intensivstation oder die Neonatologie erhalten Angehörige zudem Informationsblätter mit den wichtigsten hygienischen Grundregeln. Das St. Georg nutzt ausschließlich Desinfektionsmittel, die auch gegen Viren wirken. Für Risikobereiche wie beispielsweise die Intensivstation oder die Neonatologie erhalten Angehörige zudem Informationsblätter mit den wichtigsten hygienischen Grundregeln“, erläutert Dr. Gerit Görisch.