Dank therapeutischer Fortschritte ist Brustkrebs heute meist nicht mehr lebensbedrohlich.
Mit 75.000 Neuerkrankungen pro Jahr zählt Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Doch während der Befund vor einigen Jahren noch als Todesurteil galt, stehen die Heilungschancen für viele Tumorarten heute sehr gut. Dies liegt zum einen an den erheblichen Fortschritten der Forschung, zum anderen an einer interdisziplinär abgerundeten und ganzheitlichen Behandlung bis hin zur Nachsorge. Das Klinikum St. Georg hat seine Vorsorgeleistungen in den letzten Jahren stetig erweitert, ist mit seinem Onkologischen Zentrum regional einzigartig und behandelt jährlich mehrere tausend Tumorpatienten. Allein im Brustzentrum am Klinikum St. Georg wurden in den vergangenen zehn Jahren fast 3.000 Patientinnen behandelt. 94 Prozent davon leben fünf Jahre nach dem Start der Behandlung noch – das ist ein auch international hervorragender Wert. Bei 85 Prozent aller betroffenen Frauen kann die Brust erhalten bleiben. In nur drei Prozent aller Fälle wird im weiteren Verlauf ein wieder aufgetretener Tumor diagnostiziert. „Brustkrebs ist durch die immensen Fortschritte vor allem auf den Gebieten der Hormon-, Chemo- und Antikörpertherapien heute für die übergroße Mehrzahl der betroffenen Frauen zu einer heilbaren Erkrankung geworden und stellt keine Lebensbedrohung mehr dar“, konstatiert Professor Dr. Uwe Köhler, Leiter des Brustzentrums am Klinikum St. Georg. In den kommenden Jahren seien weitere Fortschritte zu erwarten. Der Brustkrebsspezialist Prof. Dr. Köhler betont zudem den Stellenwert der Früherkennung für die Verbesserung der Krankheitsprognose. Je frühzeitiger Brustkrebs erkannt wird, desto weniger aggressiv sind die Behandlungsmaßnahmen. Insbesondere kann heute in sehr vielen Fällen auf eine Chemotherapie verzichtet werden. Ein Brustkrebs-Gentest ist sinnvoll, wenn es in einer Familie bereits mehrere Erkrankungen gab. Ein positives Testergebnis sagt jedoch weder aus, ob Brustkrebs sicher auftreten wird, noch wie der Erkrankungsverlauf sein wird. Es besagt nur, dass ein deutlich erhöhtes Risiko vorliegt, an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken. Das Brustzentrum am Klinikum St. Georg gehört auch international zu den renommiertesten seiner Art. Das unterstreicht die erneute Aufnahme in das internationale „Breast Centres Network“. Das Netzwerk besteht aus 228 interdisziplinären Brustzentren, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Behandlung und Versorgung von Brustkrebspatienten weltweit zu verbessern. Dabei sind die Aufnahmekriterien ziemlich streng: Um Mitglied zu werden, müssen mindestens 150 neue Brustkrebsfälle pro Jahr behandelt werden. Zudem sind je ein spezialisierter Operateur, Radiologe und Pathologe erforderlich. Die Zugehörigkeit bringt jedoch nicht nur Vorteile für die Zentren selbst, sondern vor allem auch für die Patientinnen, wie Prof. Dr. Köhler erklärt: „Unseren Patientinnen kommt dadurch ein riesiger Erfahrungsschatz zugute. Die Ziele des Verbundes – beispielsweise die Standardisierung nach europäischen Richtlinien und die Förderung von wissenschaftlichem Austausch – gestalten wir aktiv mit.“ Im Brustzentrum des Klinikums St. Georg sind alle Fachdisziplinen zur Behandlung von Brustkrebs unter einem Dach vereint – von der Diagnostik bis hin zur Nachsorge.
Das Brustzentrum am Klinikum St. Georg besteht seit 2001 und ist erstmals 2005 von der Deutschen Krebsgesellschaft und dem TÜV Süd zertifiziert sowie 2007 erstmals von der Europäischen Gesellschaft für Brusterkrankungen (EUSOMA) akkreditiert worden.
Im Brustzentrum St. Georg sind alle Fachdisziplinen zur Behandlung von Brustkrebs unter einem Dach vereint. Darüber hinaus erhalten die Patienten ein breit gefächertes komplementär- und sozialmedizinisches Angebot. Seit 2018 ist das Brustzentrum, als eines von drei deutschen Zentren, Mitglied des internationalen „Breast Centres Network“.
Prof. Uwe Köhler bietet jeden Montag von 10 bis 14 Uhr sowie jeden Dienstag und Donnerstag von 12 bis 15 Uhr eine Brustsprechstunde an. Die Terminabsprache erfolgt über die Telefonnummer 0341 909-1830.