Asthma ist bei Kindern die häufigste chronische Erkrankung. Etwa jedes zehnte Kind ist davon betroffen. Häufig entwickelt sich das Asthma bronchiale im Vorschulalter. Mit der richtigen Therapie lässt sich die Atemwegserkrankung gut behandeln.
Unter Asthma versteht man die Folge einer Entzündung der Atemwege. Da die Bronchien bei Kindern enger als bei Erwachsenen sind, reagieren ihre Atemwege empfindlicher auf die verschiedensten Reize. Im Falle einer Entzündung verstopft der Schleim die Atemwege schneller und diese zusätzliche Verengung macht den Kindern dann erheblich zu schaffen. „Typische Beschwerden, die im Falle einer Asthmaerkrankung auftreten, sind Kurzatmigkeit, Atemnot, trockener Husten, der verstärkt nachts, in den frühen Morgenstunden oder während körperlicher Belastung anfallartig auftritt, ein pfeifendes Geräusch beim Atmen und oder ein Engegefühl in der Brust“, weiß Professor Dr. med. habil. Michael Borte, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums St. Georg.
Das Risiko für Kinder, an Asthma zu erkranken, ist wesentlich höher, wenn bereits Allergien in der Familie vorhanden sind. Um eine genaue Diagnose stellen und damit die Ursache für eine Asthmaerkrankung erkennen zu können, werden neben Lungenfunktionstests, Gesprächen mit den Eltern und der körperlichen Untersuchung auch allgemeine Allergietests durchgeführt. „Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist dann neben der Einnahme bestimmter Medikamente, die auslösenden Allergene zu vermeiden“, rät Professor Dr. Borte. „Auch ist es enorm wichtig, dass die Eltern nicht in der Gegenwart ihres Kindes rauchen, denn auch das kann Asthmaanfälle auslösen.“
Bei der Asthmabehandlung werden entzündungshemmende Medikamente regelmäßig eingenommen, weshalb man auch von einer Dauerbehandlung spricht. Dazu zählen in der Regel Abkömmlinge des Kortisons, welche häufig als Spray oder Pulver eingeatmet werden und dadurch direkt in die Atemwege gelangen. Da auf diese Weise nur eine sehr geringe Menge pro Tag vonnöten ist, treten kaum Nebenwirkungen auf. „Bei Kindern ist auch die Verwendung von schwächeren Medikamenten als Kortison einen Versuch wert. Dann werden entzündungshemmende Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten, wie Montelukast, verwendet“, erklärt Professor Dr. Borte. Man unterscheidet für die Behandlung von Asthma nach seiner Kontrollierbarkeit und unterteilt in drei Grade: kontrolliertes Asthma, teilweise kontrolliertes Asthma und unkontrolliertes Asthma. Diese drei Schweregrade ermöglichen dann die richtige medikamentöse Therapie.