Impfempfehlungen – Warum impfen so wichtig ist

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jährlich das Leben von ungefähr drei Millionen Menschen, davon 1,4 Millionen Kindern unter fünf Jahren, durch Impfungen gerettet wird. Viele weitere Menschen bleiben durch Impfmaßnahmen von schweren Krankheiten und Behinderungen verschont.

In Deutschland gibt es keine Impfpflicht, doch seit 2015 gilt das Präventionsgesetz. Darin ist zum Beispiel geregelt, dass ein Kind unter Umständen nicht in eine Kita aufgenommen werden kann, wenn die Eltern keinen Nachweis über eine ärztliche Impfberatung vorlegen. Aber nicht nur Babys und Kinder sollten geimpft werden, sondern auch Eltern und Angehörige, um die Kleinen vor Ansteckungen zu schützen. Während zum Beispiel Keuchhusten bei Erwachsenen eher harmlos verläuft, kann die Infektion eines Neugeborenen sehr schwer verlaufen, zum Atemstillstand führen oder sogar tödlich enden.

Impfungen schützen in vielen Fällen nicht nur den geimpften Menschen selbst, sondern verhindern, dass sich eine Krankheit ausbreitet. Gerade für ältere oder kranke Menschen, deren Immunsystem nicht ausreichend funktioniert, ist der Gemeinschaftsschutz besonders wichtig. Sie können oft selbst nicht geimpft werden. „Die Gefahr der steigenden Impfmüdigkeit in der Bevölkerung wird immer wieder unterschätzt“, meint Prof. Dr. Michael Borte, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum St. Georg. „Es gibt eine Reihe von sogenannten Kinderkrankheiten, die durchaus gefährliche Folgen haben können. Masern beispielsweise führen auch heute noch zu Todesfällen. Von 2016 auf 2017 hat sich die Anzahl der Masernerkrankungen in Sachsen wieder verdoppelt, obwohl die Krankheit schon fast ausgerottet war. Es ist wichtig, im Kinder- und Jugendalter einen gewissen Grundstock an Impfungen aufzubauen. Der Impfschutz hält aber leider nicht ein Leben lang, so ist es auch für Erwachsene essenziell notwendig, Impfungen aufzufrischen“, so Prof. Dr. Borte. Die einfachste Möglichkeit, seinen aktuellen Impfstand zu ermitteln, sei der Blick in den Impfpass, erklärt der Chefarzt. Versäumte Impfungen könnten selbstverständlich im Erwachsenenalter nachgeholt werden: „Es gibt keine Altersbegrenzung für Impfen!“ Eltern sollten auch an die jährliche Grippeschutzimpfung denken. Die Impfung gegen Influenza wird ab sechs Monaten bis zum Lebensende jährlich empfohlen.

Impfkalender
Eine eigens gebildete Sächsische Impfkommission spricht regelmäßig Empfehlungen zum Thema Impfen aus. Ein Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt einen raschen Überblick über empfohlene Impfungen. Dabei geht der Sächsische Kalender in manchen Empfehlungen etwas weiter als der deutschlandweit veröffentlichte Impfkalender der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut.