Diagnose Brustkrebs – Die Heilungschancen steigen

September 14, 2018
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Viele Frauen fürchten sich vor einer Brustkrebs-Diagnose. Inzwischen sind jedoch die Behandlungserfolge bei einem sogenannten Mammakarzinom überzeugend und beruhigend zugleich. Wie groß die medizinischen Fortschritte auf diesem Gebiet sind, zeigen die Behandlungserfolge im Brustzentrum des Klinikums St. Georg: Die Überlebensrate liegt bei 94 Prozent. Der Leiter des Zentrums und Chefarzt der Frauenklinik, Professor Dr. Uwe Köhler, freut sich: „Seit über einem Jahrzehnt hält das Zentrum nun schon seine Fachkompetenz in der Behandlung von Brustkrebs erfolgreich hoch. Auch die Deutsche Krebsgesellschaft hat uns durch eine Rezertifizierung aktuell wieder die medizinische Qualität unseres Hauses bestätigt.“

Der Brustkrebs oder das Mammakarzinom gehört unter Frauen in Deutschland immer noch zu den am häufigsten auftretenden Krebserkrankungen. Jährlich sind davon etwa 70.000 Frauen als Neuerkrankte betroffen, von denen beinahe 30 Prozent bei der Diagnose noch unter 55 Jahre alt sind. Wie bei allen Krebserkrankungen sind die Ursachen komplex und von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Erbliche Veranlagung, ein stark schwankender Hormonspiegel oder eine dauerhafte ungesunde Lebensweise spielen eine Rolle. Ebenso kann ein hohes Alter bei der ersten Geburt eines Kindes oder auch Kinderlosigkeit ein auslösender Faktor sein.

Zur Vorbeugung gilt: Zunächst einmal sollte jede Frau aufmerksam sein und ihre Brust regelmäßig nach Auffälligkeiten, Knötchen oder Verhärtungen abtasten. Wenn sich etwas ungewöhnlich anfühlt, sollte unbedingt eine Untersuchung durch einen Facharzt stattfinden. Doch keine Sorge: Ein Knötchen muss noch keine Krebsdiagnose bedeuten. Es könnte sich auch um eine Zyste, eine verstopfte Talgdrüse oder eine gutartige Veränderung handeln. Außerdem können Frauen regelmäßig ein vorbeugendes Mammografiescreening in Anspruch nehmen, um eine eventuell auftretende Krebserkrankung im Frühstadium zu erkennen. Bei diesem Verfahren wird die Brust mit sehr geringer Strahlendosis radiologisch durchleuchtet.

Zweifellos ist eine Krebsdiagnose ein Einschnitt ins Leben und sollte ganzheitlich psychologisch als auch ohne Zeitverzug nach modernen medizinischen Erkenntnissen behandelt werden. Welche Art der Behandlung sich anbietet, hängt individuell von dem Fall, dem Diagnosestadium und der Art des Tumors ab. „Im Falle einer brusterhaltenden Therapie erhält die Patientin im Anschluss einer Operation meist eine Bestrahlung“, erklärt Dr. Köhler. Hier gebe es inzwischen sehr innovative und gewebeschonende Möglichkeiten. „Im Brustzentrum am St. Georg arbeiten wir beispielsweise mit der sogenannten INTRABEAM-Methode, bei der das Tumorbett unmittelbar nach der Tumorentfernung schon während der Operation bestrahlt wird, ohne dabei umliegendes Gewebe oder die Haut zu strapazieren. Möglich ist jedoch auch eine Chemotherapie durch Medikamente.“ Muss die Brust amputiert werden, kann die Patientin sich für einen Wiederaufbau der Brust durch die Implantation von Prothesen oder die Nutzung von Eigengewebe entscheiden. Das Klinikum St. Georg gehört hier zu den Vorreitern unter den Kliniken, die solch eine Rekonstruktion anbieten.

Das Brustzentrum St. Georg bietet Patienten auch eine psychotherapeutische Begleitung an. Denn eine umfassende psychische Betreuung ist bei jeder Diagnose und der anschließenden Behandlung immens wichtig. Schließlich bedeutet jede Krebserkrankung eine Belastung für die Betroffenen. Neben einer psychotherapeutischen Begleitung können daher auch Selbsthilfegruppen bei Therapie und Nachsorge helfen, Ängste zu überwinden und den Weg in ein normales Leben zurückzufinden.

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