Erste Hilfe nach einem Sturz

Januar 07, 2015
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Screenshot 2015-01-07 09.04.16Kinder sind kleine Weltentdecker. Beim Spielen, Laufen und Klettern bleiben Stürze nicht aus. Oft reichen tröstende Worte und ein Pflaster, doch bei schwereren Unfällen ist eine schnelle Einschätzung der Verletzung von Vorteil.

An erster Stelle geht es darum, Ruhe zu bewahren. Aufregung überträgt sich auf das Kind und kann die Situation verschlimmern. Häufige Folge von Stürzen sind Prellungen, Blutergüsse, Verstauchungen und Knochenbrüche. Anzeichen für eine Prellung sind eine Schwellung und ein Bluterguss. Diese rötlich-blauviolette Verfärbung entsteht, weil Blutgefäße unter der Haut verletzt wurden. Kommt es im Bereich eines Gelenks zu einer Schwellung und ist die Bewegung nur unter Schmerzen möglich, spricht der Fachmann von einer Verstauchung.

Hat sich das Kind einen Knochen gebrochen, ist das äußerlich nicht unbedingt zu sehen. Oft können die Kleinen trotzdem Arm oder Bein bewegen. Sofort erkennbar sind dagegen Knochenbrüche, bei denen der gebrochene Knochen durch die Haut drückt oder eine Deformierung der Extremität auftritt. Hier sollten Eltern den Notarzt 112 rufen. Die Rettungskräfte wissen, worauf sie bei der Lagerung achten müssen. Auch bei Verrenkungen sollte der Notruf erfolgen. Das ist der Fall, wenn sich ein Knochen aus einem Gelenk dreht. Die Betroffenen haben starke Schmerzen und das Gelenk ist unnatürlich verdreht. Außerdem schwillt das verletzte Körperteil schnell an. „Auf keinen Fall sollten Eltern versuchen, das Gelenk wieder einzurenken, weil zusätzliche Verletzungen entstehen können“, rät Kinderchirurg Dr. Christian Geyer vom Klinikum St. Georg. „Zudem darf das Kind nichts mehr essen und trinken, weil im Krankenhaus eine Narkose notwendig ist.“

Als erste Maßnahme bei Prellungen und Verstauchungen sollten enge Kleidungsstücke ausgezogen werden. Denn wenn die Schwellung größer wird, ist das Ausziehen für die Kleinen sehr schmerzhaft. Bei offenen Wunden verhindert ein sauberes Tuch oder eine Kompresse eine Verunreinigung. Kalte Wickel auf der anschwellenden Stelle oder bei geschlossenen Knochenbrüchen lindern die Schmerzen.

Sind die Kleinen auf den Kopf gefallen, deutet die Bewusstlosigkeit auf eine Gehirnverletzung hin. Bei einer Gehirnerschütterung sind die Kinder nur wenige Sekunden bewusstlos und können sich danach nicht mehr an den Sturz erinnern. Sie wirken benommen und klagen über Kopfschmerzen. Oft müssen sie sich einige Zeit später mehrfach erbrechen. Bleibt der Betroffene jedoch länger bewusstlos und verhält sich anders als normal, muss man von einer schweren Verletzung ausgehen. Hier ist es am besten, das Kind flach auf den Boden zu legen und den Notarzt zu rufen.

Sind Eltern unsicher, ist zur Abklärung ein Arztbesuch ratsam. In der Notaufnahme am St. Georg stehen Ärzte und Pflegekräfte rund um die Uhr zur Verfügung (auch telefonisch unter 0341 909-3404) und versorgen die kleinen Patienten.

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