Fit bis ins hohe Alter – Tipps und Unterstützung für Senioren

März 07, 2016
Off

Der natürliche Alterungsprozess gehört zum Leben dazu wie das tägliche Atmen.

Auch wenn altersbedingte Krankheiten die gewohnten Tagesabläufe zunehmend einschränken, sollte es dennoch das Ziel sein, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Bereits kleine Tipps können helfen, sich bis ins hohe Alter größtmöglicher Gesundheit zu erfreuen. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, wenig Stress und geistiges Training. Die Klinik für Akutgeriatrie im Klinikum St. Georg unterstützt ältere Patienten, beispielsweise nach einem Schlaganfall, sich zu rehabilitieren und in ein weitestgehend unabhängiges und selbstständiges Leben zurückzukehren.

In Bewegung bleiben und die Motorik schulen

Ab dem 70. Lebensjahr und mit mehrfachen Erkrankungen ist ein dreiwöchiger Aufenthalt in der Tagesklinik der Klinik für Aktgeriatrie möglich. „Wir loten die Probleme eines jeden Patienten individuell aus – mit dem Ziel, ihn so fit zu machen, dass er so lange wie möglich in seinem Zuhause bleiben kann. Die interdisziplinären Möglichkeiten des Klinikums vor Ort sind uns dabei sehr von Nutzen“, erklärt Dr. Frank Mickley, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie. Während eines Aufenthaltes in der Tagesklinik werden unter anderem das Gedächtnis und feinmotorische Fähigkeiten trainiert. Tägliche Ergo- und Physiotherapieangebote sind mit kreativer Handarbeit wie Seidenmalen oder Korbflechten kombinierbar. „Gleichzeitig haben wir ein Auge darauf, inwieweit Heil- und Hilfsmittel angepasst werden müssen oder neue orthopädische Schuhe nötig sind“, ergänzt Dr. Frank Mickley. Eine Patientin des Zentrums von insgesamt zwölf ist Rosel Schwarze. 1996 erlitt sie einen Herzinfarkt. Seitdem war sie bereits öfter Patientin der Tagesklinik. „Ich übe zum Beispiel das freie Laufen ohne Hilfsmittel, um vielleicht ohne Rollator auszukommen“, erklärt die 88-Jährige.

Fotolia_91456039_Subscription_Monthly_XXLAm Leben teilhaben und geistig fit bleiben

Neben der Motorik muss auch das Gedächtnis geschult werden. Soziale Kontakte sind wichtig, um die Kommunikationsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Die Teilhabe an Prozessen des täglichen Lebens ist deshalb ein wichtiger Aspekt in der geriatrischen Tagesklinik. Jeden Mittwoch legen die Patienten für das Mittagessen und den Kuchen am Nachmittag selbst Hand an. „Hier geben sich alle sehr viel Mühe! Und ist man alleinstehend so wie ich, erlebt man hier wieder etwas Gemeinschaft“, berichtet Rosel Schwarze. In der Tagesklinik kümmert sich zudem ein Psychologe um die geistige Fitness der Patienten. „Zusätzlich schauen wir, in welchem sozialen Umfeld jemand lebt. Ob er dort Unterstützung bekommt oder vielleicht doch einen Pflegedienst benötigt. Gegebenenfalls beantragen wir eine Pflegestufe und organisieren Betreuungsdienste“, erklärt Dr. Frank Mickley.

Stress vermeiden

Hoher Blutdruck und ein steigendes Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte nehmen ebenfalls mit dem Alter zu. Zusätzlicher Stress lässt den Blutdruck weiter steigen und beeinträchtigt die Herzfunktion. „Ab einem bestimmten Alter ist es wichtig, nicht wie früher mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen zu wollen. Stattdessen sollten sich Senioren nicht zu viele Ziele für den Tag setzen und diese nacheinander und in einem für sie angenehmen Tempo realisieren“, rät Dr. Frank Mickley. Um Stress durch Unwägbarkeiten auszuschließen, folgen die Patienten der Tagesklinik einem geregelten Tagesablauf. Für die Behandlungen werden sie jeden Morgen von zu Hause abgeholt und am Nachmittag wieder in ihre eigenen vier Wände gebracht.

„Wir loten die Probleme eines jeden Patienten individuell aus – mit dem Ziel, ihn so fit zu machen, dass er so lange wie möglich in seinem Zuhause bleiben kann.“

About the Author