Neue Operationsmethode am St. Georg. Die operative Entfernung der Gebärmutter – in der Fachsprache Hysterektomie oder Uterusexstirpation genannt – zählt zu den häufigsten gynäkologischen Operationen. In Deutschland werden pro Jahr um die 150.000 solcher Eingriffe durchgeführt.
Die Gründe für eine Hysterektomie sind vielfältig und reichen von Menstruationsbeschwerden über chronische Schmerzen und starke Blutungen bis hin zu bösartigen Veränderungen in der Gebärmutter. Dank des medizinischen Fortschritts sind die operativen Eingriffe heute jedoch längst nicht mehr mit langen Krankenhausaufenthalten und schmerzhaften Wundheilungen verbunden. „Die Entfernung der Gebärmutter ist für viele Frauen ein schwerer Schritt und meist das letzte Mittel der Wahl. Hinzu kommt die Angst vor der Operation und anschließenden großen Narben. Doch in diesem Punkt können wir die Patientinnen beruhigen“, erklärt Dr. med. F. Nauck, Operateur in der gynäkologischen Klinik am Klinikum St. Georg.
Denn am St. Georg setzt man seit Beginn des Jahres auf ein neues Operationsverfahren: Die vollständige minimalinvasive Gebärmutterentfernung durch die sogenannte Schlüssellochchirurgie. Diese wurde bisher nur für Operationen an den Eierstöcken oder Eileitern eingesetzt, kann dank neuer Instrumente nun jedoch auch bei einer Hysterektomie verwendet werden. Das St. Georg ist regional eine der wenigen Kliniken, die dieses Verfahren nutzt. Der operative Zugang erfolgt dabei minimalinvasiv über die Bauchdecke, die Schnitte sind maximal einen Zentimeter groß. Die Gebärmutter wird anschließend durch die Scheide entfernt. „Mit der Schlüssellochchirurgie werden insbesondere kosmetisch störende und häufig schmerzhafte Narbenbildungen vermieden. Der Krankenhausaufenthalt beträgt nur noch drei bis vier Tage und ist damit lediglich halb so lang wie bei konventionellen Operationen. Unsere Patientinnen sind ganz einfach viel schneller wieder fit“, erklärt Dr. med. F. Nauck die Vorteile.
Bereits 79 Patientinnen mit gutartigen Veränderungen oder Krebsvorstufen unterzogen sich diesem Eingriff. Kerstin Sommermeier war eine der Ersten: „Ich bin froh, so schnell wieder nach Hause zu dürfen. Die Operation ist sehr gut verlaufen und bei Dr. Nauck habe ich mich von Anfang an in sicheren Händen gefühlt“, sagte sie nach der OP.