Krebs vorbeugen, heilen und bewältigen

September 14, 2015
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Es dauert nur drei Sekunden, einem Menschen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. „Sie haben Krebs“ – und nichts ist mehr, wie es eben noch war. Was jetzt?

Die Zeit nach der Krebsdia1000 Fragen_HausLebengnose ist eine Phase des Umbruchs, der Weichenstellung und vieler Fragen: Welche Therapie ist geeignet? Wer trägt die Kosten? Sollen Familie und Freunde Bescheid wissen? Was muss der Arbeitgeber erfahren? Zusätzlich können emotionale Belastungen den Therapieerfolg beeinflussen. „In dieser Situation sollte man sich helfen lassen und einen Teil der Last abgeben. Dafür gibt es in Leipzig und im Umland sehr gute Angebote“, weiß die Psychologin und Familientherapeutin Christina Mack vom Haus Leben Leipzig.

Am Anfang der Krebstherapie steht die Auswahl einer Klinik. Studien belegen, dass zertifizierte Krebszentren dank ihrer Spezialisierung und interdisziplinären Expertise bessere Behandlungsergebnisse erreichen. In Leipzig verfügt beispielsweise das Klinikum St. Georg über zertifizierte Zentren für Brust- und Darmkrebs sowie mit dem COC (Cooperatives Onkologisches Centrum) sogar über ein zertifiziertes ambulantes Angebot.

Während des stationären Aufenthaltes haben die Betroffenen Anspruch auf psychoonkologische Betreuung. Die Psychoonkologie fängt den Patienten in dieser existenziellen Notsituation auf und unterstützt ihn bei der Therapie und Bewältigung einer Krebserkrankung. „Leider haben die Krankenkassen dieses Angebot auf den stationären Aufenthalt begrenzt“, erläutert Christina Mack. „Sehr oft finden die Menschen aber erst nach der Therapie die Kraft, sich emotional mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung ist wichtig, denn der Gedanke an Krebs ist fast immer auch nach der Therapie ein täglicher Begleiter, der die Lebensqualität stark beeinflussen kann.“

Auch eine gute sozialrechtliche Beratung ist wichtig: Welche Rehabilitations- und finanziellen Angebote gibt es? Bildschirmfoto-2015-09-14-um-08.35.30Welche Fristen muss ich einhalten? Wie formuliere ich Anträge und Widersprüche?

Während und nach der Therapie finden Betroffene und deren Angehörige im Haus Leben Leipzig und im Haus Leben Delitzsch (Haus Leben e. V. Leipzig) Hilfe, Beratung und Betreuung durch erfahrene Psychoonkologen, Sozialarbeiter und Therapeuten. Sie unterstützen jährlich über 2.000 Krebspatienten bei der emotionalen und praktischen Bewältigung der Krankheit und bei der Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte.

Dafür vereint das Haus Leben neben der psychoonkologischen Begleitung auch die sozialrechtliche Beratung, Bewegungsangebote, Ernährungsberatung, Gesprächsgruppen, Kunsttherapie und Selbsthilfegruppen. Im „Friesennest“ werden auch die Kinder von Krebspatienten begleitet, denn nicht nur die Eltern leiden unter der Krankheit, auch viele Kinder werden durch diese Erfahrung lebenslang traumatisiert.

Seine Ziele hat der Haus Leben e. V. in seinem Leitsatz zusammengefasst: Krebs vorbeugen, heilen, bewältigen. Krebspatienten können alle Angebote kostenlos oder für einen ganz kleinen Kostenbeitrag in Anspruch nehmen. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen.

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