Lach‘ dich gesund

September 14, 2015
Off

Fotolia_50186740_Subscription_Monthly_XXL
Lachen ist das Wundermittel unserer Gesellschaft. Keine andere Geste ist so eindeutig positiv und vereint Menschen weltweit. Gemeinsames Kichern und Frohlocken sorgt für Verbundenheit, es erleichtert die Kommunikation und schafft Missstimmungen aus der Welt. Neben den psychologischen Effekten setzt es jedoch auch heilende Prozesse im Körper in Gang.

Motorische
 Meisterleistung

Lachen ist körperliche Schwerstarbeit: Insgesamt sind an diesem Prozess von der Gesichts- bis zur Atemmuskulatur über 100 Muskeln beteiligt. Bei vollem Lachen schüttelt sich der ganze Körper.

Stärkung des Immunsystems

Neueste Studien deuten darauf hin, dass Lachen auch die Immunabwehr stärkt. In Untersuchungen stellten die Mediziner fest, dass es körpereigene Mechanismen wie die T-Lymphozyten aktiviert, die bei der Abwehr von Krebs von Bedeutung sind.

Auslöser des Glücks

Lachen ist nicht gleich Lachen. Je nach Auslöser lassen sich verschiedene Formen unterscheiden. Von einer emotionalen Anregung sprechen Mediziner, wenn eine positive Grundstimmung wie etwa
 im Urlaub vorherrscht. Kognitive Anreize werden durch Witze oder Situationskomik hervorgerufen. Auch motorisch lässt sich Lachen durch Kitzeln auslösen. „Ob sich Lachen positiv auf unseren Körper auswirkt, hängt maßgeblich davon ab, warum wir lachen. Tun wir es nur aus Verlegenheit oder aus Höflichkeit, hat dies keinen Effekt“, erklärt Dr. Peter Grampp, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum St. Georg.42254121_xxl

Was passiert im Körper?

Beim Lachen wird deutlich tiefer eingeatmet als sonst. „Das hat zur Folge, dass die Körperzellen mehr Sauerstoff bekommen, die Haut stärker durchblutet, Verbrennungsvorgänge befördert und das Herz-Kreislaufsystem angeregt wird“, erklärt Dr. Grampp.

Gewusst wie

Wer die heilsame Wirkung des Lachens nutzen will, muss gezielt Reize suchen, die dazu anregen. Lustige Filme oder eine humorvolle Lektüre bieten erste Ansätze. Professionelle Anleitungen, die Lachmuskulatur zu aktivieren, bieten Lachclubs oder Lach-Yoga-Kurse. „Darüber hinaus ist es hilfreich, sich Aktivitäten zu suchen, die einem Freude bereiten – am besten zusammen mit Menschen, mit denen man sich gut versteht. Gemeinsames Lachen intensiviert den Effekt um ein Vielfaches“, weiß Dr. Grampp.

Die heilende Wirkung

Lachen löst Anspannung und Stress auf und fördert dadurch Heilungsprozesse: Das Gehirn bremst die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortison. Im Gegenzug schüttet der Körper vermehrt Serotonin, Dopamin und Endorphin, sogenannte Glückshormone, aus. „Wer viel lacht, fühlt sich deshalb automatisch besser“, sagt Dr. Grampp. „Nach einem Lachanfall stellt sich im Körper eine anhaltende Entspannungsphase ein, der Blutdruck sinkt, Probleme wiegen weniger schwer und negative Gedanken werden verdrängt. Auch Schmerzen nehmen wir deutlich weniger wahr.“

 

About the Author