Versteckte Zuckerbomben

Dezember 15, 2017
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…wenn vermeintlich gesunde Lebensmittel zur Süßfalle werden

Eltern sind natürlich auf eine gesunde Ernährung der eigenen Sprösslinge bedacht. Schokolade, Gummibärchen, Kuchen und Co. gibt es in vielen Familien nur in Ausnahmefällen oder zu bestimmten Feierlichkeiten. Was viele Eltern jedoch nicht wissen: Auch vermeintlich gesunde Lebensmittel sind nicht selten echte Zuckerbomben.

Grundsätzlich gilt Zucker als Energielieferant und ist deswegen in Maßen unbedenklich. Der Richtwert für einen Erwachsenen liegt bei circa 25 Gramm täglich, das entspricht in etwa sechs Teelöffeln. Kinder sollten nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation maximal die Hälfte zu sich nehmen. Die Angaben beziehen sich auf Zucker, der Speisen und Getränken zugesetzt wird sowie Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten enthalten ist. Obst und Gemüse gehören nicht dazu. Wird der Tagesrichtwert jedoch permanent und über einen langen Zeitraum überschritten, kann dies gesundheitliche Folgen haben. Eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim ergab jüngst, dass viele Eltern den Zuckergehalt in Lebensmitteln schlicht unterschätzen. Vor allem Frühstückscerealien, Fruchtjoghurts und Fruchtsäfte entpuppen sich bei näherer Betrachtung als wahre Süßfallen.

SO SÜSS SIND FRUCHTSÄFTE, MÜSLI UND CO. !

Eine der größten Zuckerbomben sind die bei Klein und Groß gleichermaßen beliebten Fruchtsäfte. 0,2 Liter Apfelsaft enthalten beispielsweise rund 20 Gramm Zucker, die gleiche Menge Traubensaft sogar rund 30 Gramm. Der Zuckergehalt bei Fruchtnektar liegt sogar noch höher. Wenn Sie und Ihre Kinder dennoch nicht vollständig auf Fruchtsäfte verzichten wollen, sollten Sie diese unbedingt mit Wasser verdünnen. Noch besser wäre der Umstieg auf Wasser oder ungesüßte Tees. Übrigens: die vermeintlich gesunden Fruchtsäfte liegen damit gleichauf mit Cola und Limonade – diese enthalten auf 0,2 Liter ebenfalls zwischen 17 und 20 Gramm Zucker. Auch Fruchtjoghurts gelten hierzulande als gesund und stehen bei vielen auf dem täglichen Speiseplan. Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale im letzten Jahr hat jedoch ergeben, dass mancher Joghurt bereits die Hälfte der täglich empfohlenen Zuckermenge für Erwachsene deckt. Bis zu 18 Gramm Zucker befinden sich in 100 Gramm Fruchtjoghurt. Joghurtliebhaber sollten deswegen lieber auf Naturjoghurt umschwenken und diesen selbst mit verschiedenen Früchten, wie Apfel, Birne oder Banane anreichern.

Müsli zum Frühstück ist gesund! Von wegen. Je nach Produkt kommen bis zu 29 Gramm Zucker auf 100 Gramm Früchtemüsli. Schuld daran sind auch das oft beigemischte Trockenobst, wie Rosinen, Cranberry oder Acerola. Wirklich gesund und nahrhaft sind nur ungezuckerte Müslis oder – noch besser – Eigenkreationen, bei denen man einfach die Einzelbestandteile in Lieblingsanteilen ausgewogen zueinander mischt und mit frischem Obst ergänzt.

Augen auf im Supermarkt!

Wer die tägliche Zuckeraufnahme der Kinder sowie seine eigene wirksam reduzieren will, sollte beim Lebensmittelkauf genau auf die Zutatenliste achten. Wenn ein Stoff mit der Endung -ose aufgeführt wird, dann versteckt sich dahinter ein Zucker. Dazu gehören zum Beispiel Rohrzucker (Saccharose), Milchzucker (Lactose), Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose). Steht auf der Packung „zuckerfrei“, dann heißt das lediglich, dass in dem Produkt kein Rohrzucker ist. Der effektivste Weg für eine Ernährung ohne Zucker ist jedoch immer noch, die Mahlzeiten selbst und frisch zuzubereiten. Es gibt inzwischen unzählige Rezepte für zuckerfreie Desserts, Powerriegel oder Kuchen.

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