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Was passiert im Körper?

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Während eines Saunagangs arbeitet

der Organismus auf Hochtouren. In der 80

bis 100 Grad heißen Schwitzhütte steigt

die Körpertemperatur um ein bis zwei Grad

Celsius an. Um einen weiteren Anstieg zu

verhindern, pumpt das Herz Blut in die ge-

weiteten Gefäße unter der Haut. Dadurch

fangen wir an zu schwitzen und erzeugen

Verdunstungskühle. Bei der anschließen-

den kalten Dusche ziehen sich die Gefäße

wieder zusammen und das Blut fließt ver-

stärkt ins Körperinnere, um die Organe zu

wärmen. „Durch die kräftige Durchblutung

wird die Haut mit reichlich Sauerstoff und

Nährstoffen versorgt und die Poren öffnen

sich“, erklärt Dr. Thomas Köhnlein, Chefarzt

der Klinik für Pneumologie und Intensiv-

medizin am Robert-Koch-Klinikum in Leip-

zig-Grünau. „Auch die Schleimhäute der

Atemwege durchströmt vermehrt Blut. Au-

ßerdem entspannen sich die Atemmuskeln

durch diewarme Luft. So ist der regelmäßige

Saunabesuch insbesondere für Patienten, die

Probleme mit den Atemwegen haben wie

zum Beispiel bei Asthma oder Bronchitis,

empfehlenswert.“

Welche Zeitspanne ist gesund?

In der Regel dauert ein Saunabad acht bis

zwölf Minuten. Der Saunagang kann imAn-

schluss ein- bis zweimal wiederholt werden.

Wer imLiegen sauniert, setzt sich vor Verlas-

sender Kabine für einen kurzenMoment auf-

recht hin. So kann sich der Blutkreislauf der

aufrechten Körperhaltungwieder anpassen.

Zu schnelles Aufstehen löst im schlimmsten

Fall Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle aus.

Ruhepausen einhalten

Die anschließende Abkühlung durch Frisch-

luft oder kaltes Wasser ist wichtig, um den

Kreislauf zu stimulieren. Wer nur lauwarm

duscht, erzielt nicht den gewünschten

Sauna-Effekt. Um den Körper nicht zu sehr

zu belasten, sollten zwischen den Sauna-

gängen Ruhepausen von mindestens zehn

Minuten eingehalten werden.

Ausreichend Trinken

Um den entstandenen Flüssigkeitsverlust

auszugleichen, empfiehlt es sich, mindestens

einenLiterzutrinken.Ambestengeeignetsind

verdünnte Fruchtsäfte und mineralstoffrei-

chesWasser. Alkohol ist hingegen tabu.

Kann Saunieren auch schaden?

Chronisch Kranke sollten vor einem Saunabe-

sucheinenArzt konsultieren. Insbesondere für

Menschen mit einer Gefäßerkrankung oder

Bluthochdruck kann die Kreislaufbelastung

durch die Hitze zu stark werden.Wer unter ei-

nem Infekt oder einer akuten Entzündung lei-

det,sollteebenfallsaufdieSaunaverzichten.

Dr. Thomas Köhnlein

Chefarzt

Klinik für Pneumologie und

Intensivmedizin amRobert-Koch-Klinikum

Nikolai-Rumjanzew-Str. 100 | 04207 Leipzig

Telefon: 0341 423-1202

Ihr Ansprechpartner

im Klinikum St. Georg

Was einst die Finnen erfanden, erfreut

sich längst auch in Deutschland gro-

ßer Beliebtheit: Die Sauna gehört in

der kalten Jahreszeit zum geschätzten

Freizeitvergnügen. Die Hitze bringt den

Kreislauf in Schwung, fördert die Haut-

durchblutung und regt das Immunsys-

tem an. Der stimulierende Wechselreiz

zwischen heiß und kalt entspannt den

Körper und spendet Kraft. Trotz der po-

sitiven Effekte sollten jedoch wichtige

Hinweise beachtet werden.

NEUE KRAFT

DURCH

GESUNDE

HITZE

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Leben